Das Burgenland hat die höchste Impfquote in Österreich. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ließ sich am 1. Juli impfen. Er war Ende November 2020 an Covid-19 erkrankt.

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Carmen Breitwieser, die Leiterin des Krisenstabs der oberösterreichischen Landesregierung, musste am Dienstagabend Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in der ZiB 2 bei Armin Wolf vertreten. Stelzer selbst fand keine Zeit, und er tat sich und vor allem Breitwieser keinen Gefallen damit. Der Auftritt wurde recht kontrovers in den sozialen Medien diskutiert, und die Nachrede über Breitwieser wie auch die oberösterreichische Politik war keine gute. Warum die Infektionszahlen in Oberösterreich so hoch und die Impfrate so niedrig ist, konnte Breitwieser weder sich selbst noch dem Publikum erklären, "das fragen wir uns selber täglich". Oberösterreich liegt mit einer Impfrate von knapp unter 60 Prozent an letzter Stelle aller Bundesländer.

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An erster Stelle liegt aktuell das Burgenland. Schon gestern, Mittwoch, erreichte man hier jenes Ziel, das SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil für den 11. November, den Landesfeiertag, gesetzt hatte. 81 Prozent aller impfbaren Menschen im Burgenland sind nun erstgeimpft. Zufrieden verwies Doskozil auf seine lockenden Angebote, zuvorderst die Verlosung von Autos und anderen attraktiven Preisen. "Diese Impflotterie war ein voller Erfolg. Das zeigt auch, dass es innovative Ideen im Kampf gegen die Pandemie braucht und nicht bloß Zwangsmaßnahmen."

Impfen als Lockerungsübung

Eines der Lockmittel war allerdings das Versprechen des Landeshauptmanns, beim Erreichen des Ziels alles daranzusetzen, um Lockerungen zu ermöglichen. Das wird schwierig. "Wir haben stark steigende Zahlen. Andererseits sind wir bei den Hospitalisierungen auf gleichbleibend niedrigem Niveau." Jetzt werde er sich am Freitag beim Ländergipfel mit dem Gesundheitsminister dafür starkmachen, dass es im Burgenland zumindest zu keinen Verschärfungen komme. Abhilfe schaffen könnte der dritte Stich, der bei entsprechender Verbreitung das Infektionsgeschehen entschärfen könnte.

Knapp 340.000 Menschen haben bereits eine dritte Impfung erhalten, die Länder registrieren derzeit einen heftigen Andrang bei den Anmeldungen. Der dritte Stich wird grundsätzlich allen empfohlen, das Nationale Impfgremium legt ihn besonders allen Risikopersonen nahe.

Grundsätzlich können und sollen sich aber alle Erwachsene sechs Monate nach der Zweitimpfung noch einmal impfen lassen. Das Anmeldesystem ist nicht einheitlich, sondern je nach Bundesland anders geregelt (siehe Infobox unten). (Michael Völker, Wolfgang Weisgram, 4.11.2021)