Kurz nach der Wahl im Oktober wurde Zeman ins Krankenhaus eingeliefert, sein Zustand war lange ungewiss.

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Prag – Der tschechische Präsident Miloš Zeman wird von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt, teilte das Zentrale Militärkrankenhaus in Prag am Donnerstag mit. Zeman befindet sich seit dem 10. Oktober im Krankenhaus. Der Grund sei eine notwendige Behandlung im Zusammenhang mit einer bekannten chronischen Erkrankung, die zu einer eingeschränkten Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme führte, hieß es.

"Sein Gesundheitszustand bei der Einlieferung ins Krankenhaus erforderte zweifellos intensive Pflege", hieß es in der Mitteilung am Donnerstag. Die Behandlung habe zu einer Verbesserung des klinischen Zustands des Präsidenten geführt, sodass er in ein Standardbett in der Rehabilitationsabteilung des Instituts für medizinische Versorgung verlegt wurde.

Einigung ohne Auftrag

Zeman kommt aktuell eine besonders wichtige Rolle in der tschechischen Innenpolitik zu, muss er doch nach der Parlamentswahl von Anfang Oktober früher oder später einen Premierminister ernennen.

Die Wahlsieger konnten sich bereits auf eine Koalition einigen. Allerdings war Zeman schon am Tag nach der Wahl und einem ersten Gespräch mit dem geschlagenen Premier Andrej Babiš ins Krankenhaus gebracht worden. Auf Anfrage des Senats, der Oberen Parlamentskammer, sagten die Ärzte später, dass Zeman sein Amt vorerst nicht ausüben könne.

Zeman gilt als Verbündeter von Babiš und hatte vor der Wahl angekündigt, den Chef der stärksten Einzelpartei wieder zum Premier machen zu wollen. Babiš hat danach aber selbst erklärt, einen Regierungsauftrag ablehnen zu wollen. (APA, red, 4.11.2021)