Die dicken Kameramodule des Pixel 6 werden im faltbaren Google-Handy keinen Platz finden.

Foto: Proschofsky

Lange war darüber spekuliert worden. Nun verdichten sich die Hinweise, dass Google mit dem Pixel Fold – oder wie immer das Gerät dann heißen mag – im neuen Jahr sein erstes faltbares Smartphone auf den Markt bringen wird. Wie andere Hersteller arbeitet der Konzern bereits seit einigen Jahren an faltbaren Prototypen. Aus der für Ende 2021 anvisierten Präsentation des Geräts, das unter dem Codenamen "Passport" entwickelt wurde, dürfte wohl nichts werden. Vielmehr konzentriert Google seit einiger Zeit die Bemühungen auf einen neuen Prototyp namens "Pipit", hinter dem sich das für 2022 geplante faltbare Pixel verbergen soll.

Schlechtere Kamera als beim Pixel 6

Über Design und Größe des Geräts ist bisher nicht viel bekannt. Wie der Blog 9to5Google auf Basis von Android-Programmcode herausgefunden hat, muss man beim Pixel Fold wohl mit Abstrichen bei der Kamera rechnen. Denn anders als beim Pixel 6 und Pixel 6 Pro, die im Test des STANDARD nicht zuletzt durch die hervorragenden Kameras glänzen konnten, dürfte Google bei seinem ersten faltbaren Handy einen Schritt zurück machen. Alles deutet darauf hin, dass die im Vorgänger Pixel 5 verbauten Sensoren zum Einsatz kommen.

Dem Blog zufolge finden sich vier Kamerasensoren in den Spezifikationen: der seit dem Pixel 3 bekannte 12,2-Megapixel IMX363 für die Hauptkamera, ein 12-MP-IMX386 für Ultraweit-Aufnahmen sowie zwei 8-Megapixel-Selfiekameras, die auf dem Sensor IMX355 basieren. Einer davon soll im inneren Display, der andere auf dem äußeren Display, wenn das Handy zusammengefaltet ist, untergebracht sein.

Platzproblem als Ursache

Dass Google bei seinem ersten Foldable-Handy nicht die ausgezeichneten Kameras des Pixel 6 und Pixel 6 Pro verbaut, mag dem einfachen Umstand geschuldet sein, dass diese viel Platz benötigen. So steht das Modul bei der aktuellen Pixel-Serie deutlich auf der Rückseite heraus. Da faltbare Geräte gerade im zusammengeklappten Zustand ohnehin schon mit ihrer Dicke kämpfen, dürfte sich das große Kameramodul des Pixel 6 als nicht praktikabel erwiesen haben. Auch Samsung machte beim Galaxy Z Fold 3 Abstriche bei der Kamera.

Bis zur tatsächlichen Vorstellung des faltbaren Pixel-Phones kann sich natürlich noch einiges tun. Dass es 2022 endlich so weit sein sollte, ist ebenfalls aus Programmcode herauszulesen, der mit der Kamera verknüpft ist. So findet sich aktuell ein Eintrag mit "isPixel2022Foldable", was der bisherigen Logik "isPixel2019" für das Pixel 4 und 4 XL folgt. Steigt Google in den Ring, könnte 2022 tatsächlich zum Jahr der faltbaren Smartphones werden. (step, 5.11.2021)