In ganz Österreich strömten Menschen zu Impfzentren, wie hier in Salzburg.

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Die von der Bundesregierung präsentierten 2G-Verschärfungen sorgen offenbar für einen Ansturm auf Österreichs Impfzentren. In den Sozialen Netzwerken kursierten Bilder von langen Warteschlagen. In Salzburg war der Ansturm auf den Impfbus so groß, dass kurzfristig zusätzliche Ärzte und medizinisches Fachpersonal herangezogen werden musste. Die Behörden sprachen von einem "Rekordsamstag". Bis 17 Uhr seien mehr als 1.300 Personen geimpft worden. Zum Vergleich: Zuletzt ließen sich in einer ganzen Woche rund 2.000 Personen immunisieren.

"Schnitzelpanik" als Impfturbo

Auch im Westen Österreichs, in Vorarlberg, berichteten lokale Medien von einem großen Andrang auf die Corona-Impfung. In Oberösterreich, wo die Corona-Zahlen derzeit besonders hoch sind, berichteten Internetnutzer ebenso von "endlos langen Schlangen".

In Wien war mit dem Austria Center im 22. Bezirk eines der größten Impfzentren des Landes gut besucht. Augenzeugen sprachen von Wartezeiten bis zu einer Stunde. Laut den anwesenden Ärzten würde man seit Freitag einen massiven Andrang verzeichnen. Einerseits werde die dritte Corona-Impfung gut angenommen, andererseits würden sich vor allem Ungeimpfte ihren Erststich holen, um ab dem 8. November weiterhin Freizeiteinrichtungen oder Lokale besuchen zu können. Ein Augenzeuge sprach gegenüber dem STANDARD von einer regelrechten "Schnitzelpanik".

Zum Hintergrund: Schon ab Montag gilt in wesentlichen Bereichen des öffentlichen Lebens die 2G-Regel: Nur noch genesene oder geimpfte Personen haben dann Zugang zur Gastronomie, zur Hotellerie, zu körpernahen Dienstleistungen wie Friseuren, zur Kultur oder zu Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen. Das ist das Ergebnis des Corona-Gipfels von Bundesregierung und Ländervertretern am Freitagabend.

Übergangsfrist für frisch Geimpfte

Gleichzeitig beginnt – um den Impf-Anreiz zu heben – eine Übergangsfrist zu laufen: Für vier Wochen gilt auch die erste Teilimpfung in Kombination mit einem negativen PCR-Test als 2G-Nachweis. Ab 6. Dezember muss, wer in ein Lokal, zu einer Veranstaltung oder zur Fußpflege will, dann tatsächlich doppelt geimpft sein.

Eingeschränkt wird darüber hinaus die Gültigkeit der Impfung im grünen Pass: Dieser ist nur noch neun (statt bisher zwölf) Monate nach der zweiten Impfung gültig, danach muss eine dritte Dosis nachgewiesen werden. Hier gilt eine Übergangsfrist von drei Wochen. Wer den Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten hat, muss ab 3. Jänner 2022 eine Booster-Impfung nachweisen. Alle weiteren Infos finden Sie hier. (balm, 6.11.2021)