Der türkise Salzburger Linus Klumpner wird Leiter der Salzburger Mozart-Museen. Ob er sich gegen andere Bewerber durchsetzen musste, ist nicht bekannt.

Foto: Wolfgang Lienbacher

Eine knapp vierjährige Referentenlaufbahn in ÖVP-geführten Ministerien als Sprungbrett für einen Direktorenposten in Salzburg? Ein Schelm, wer bei der von der Stiftung Mozarteum am Freitag verlautbarten Bestellung des neuen Leiters der Mozart-Museen eine politisch motivierte Besetzung vermutet.

Ab 2022 übernimmt Linus Klumpner, derzeit im Kabinett des Außenministers tätig, die Leitung des Mozart’schen Geburts- sowie des Wohnhauses. Er folgt Gabriele Ramsauer. Wie seine Vorgängerin ist Klumpner, Jahrgang 1988, gebürtiger Salzburger. Dort studierte er Kunstgeschichte und war als Kurator in den Mozart-Museen tätig. 2014 übersiedelte er an das Belvedere nach Wien. Als persönlicher Assistent Agnes Hussleins betreute er deren kuratorischen Agenden.

Auf Heidi Goëss-Hortens Gehaltsliste

Nachdem Hussleins Generaldirektionsvertrag aufgrund von Compliance-Verfehlungen nicht verlängert wurde, verließ Klumpner das Belvedere. Als Kunsthistoriker und Projektleiter fand er 2017 bei Milliardärin und ÖVP-Großspenderin Heidi Goëss-Horten eine neue berufliche Heimat, 2018 wechselte er in Gernot Blümels (ÖVP) Ära als Kulturminister in dessen Kabinett.

Alexander Schallenberg (ÖVP) holte ihn schließlich ins Außenministerium. Dort betreute er als Referent internationale Kulturangelegenheiten. Nebenbei machte er sich als "Co-Kurator" bei der Auswahl von Kunstwerken für die Büros des ehemaligen Außenministers und nunmehrigen Bundeskanzlers verdient.

Aus Sicht der Stiftung Mozarteum bricht mit ihm eine neue Ära für die touristischen Hotspots Salzburgs an, die vor der Pandemie jährlich durchschnittlich 550.000 Besucher zählten. Wie viele Personen sich um die Leitung der Mozart-Museen beworben haben, war nicht in Erfahrung zu bringen. (Olga Kronsteiner, 7.11.2021)