Teamarzt Michael Fiedler im Gespräch mit Teamchef Franco Foda.

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Wien/Klagenfurt – Am Montag startet Österreichs Fußballteam in Klagenfurt mit der Vorbereitung auf die eher sinnlosen WM-Qualifikationspartien gegen Israel (12. November) und Moldau (15. November). Das Wörthersee-Stadion wird beide Male nicht gerade aus den Nähten platzen, es wird mit gähnender Leere und Minusrekorden gerechnet. Das hat mit der Pandemie (2G-Regel) und den zuletzt schwachen Leistungen zu tun. Ein Vorverkauf hat praktisch nicht stattgefunden.

Ob alle einberufenen Spieler pünktlich oder überhaupt erscheinen werden, wird sich weisen. Leipzig-Legionär Konrad Laimer kommt sicher nicht, er hat muskuläre Beschwerden an den Adduktoren, sagte ab. Ein Erfolgserlebnis hat Marko Arnautovic zu bieten, er schoss am Sonntag beim 2:1 von Bologna in Genua gegen Sampdoria das Siegestor. Der 32-Jährige hält in der Serie A bei fünf Saisontreffern.

Zum Unerfreulichen: Teamarzt Michael Fiedler soll nicht geimpft sein, der Datenschutz verbietet diesbezügliche Klarheit. Allein der Verdacht wirft Fragen auf. Natürlich darf Unfallchirurg Fiedler seinen Beruf ausüben. Ob er im Teamhotel einchecken kann, ist offen, 2G verbietet das prinzipiell. Der ÖFB wartet auf die diesbezügliche Verordnung. Gilt Fiedler als Geschäftsreisender? Wird er einem Hotelkellner gleichgestellt, für den ein negativer PCR-Test, also 3G, reicht? Darf der Arzt gemeinsam mit Franco Foda und Co im Restaurant speisen?

Außenwirkung

Dem neuen Verbandspräsidenten Gerhard Milletich sind die Hände gebunden, ihm ist der Fall (sofern er einer ist) unangenehm. Von wegen Außenwirkung. Er wird mit Fiedler sprechen. "Der ÖFB hält sich selbstverständlich an alle gesetzlichen Rahmenbedingungen. Ich persönlich wäre mit dieser Situation nicht glücklich, so etwas gefällt mir gar nicht." Der 65-jährige Burgenländer ist ein klarer Impfbefürworter. "Ich bin ein Verfechter dessen, dass man aus Solidarität mit seinen Mitmenschen auch auf sein Umfeld schaut." Milletich stellt sich auf zwei einsame Partien ein. "Wir haben die Erschwernisse der Pandemie, aber sicher auch das Problem, dass wir zuletzt nicht gut performt haben. Daher müssen wir leider davon ausgehen, dass wir nicht viele Zuschauer haben werden." (hac, 7.11.2021)