"Bist du deppert!"-Moderator Gerald Fleischhacker nimmt wieder seine Arbeit auf.

Foto: Puls 4

Der Zeitpunkt für ein Comeback könnte nicht besser sein: Korruptionsermittlungen, wohin man schaut, und ein Politsumpf, der immer mehr zum großflächigen Morast wird: Nach zwei Jahren Pause kehrt am Montag um 20.15 Uhr auf Puls 4 die Sendung "Bist du deppert!" zurück und widmet sich wieder auf satirischem Wege dem Thema Steuergeldverschwendung. Die Recherchen kommen wie gewohnt von der Investigativplattform "Dossier". Ein Gütesiegel.

Einer der vier Fälle thematisiert die Inseratencausa und hier vor allem die Summen für den Boulevard – mitsamt eines Meuchelfotos von Wolfgang Fellner, Chef der Mediengruppe Österreich.

Interviews, die es nicht gab

Gery Seidl schlüpft in die Rolle des Ex-Kanzlers Sebastian Kurz und bezeichnet Wolfgang Fellner, gespielt von Andreas Vitásek, als die "Speerspitze des unbestechlichen Journalismus und Leuchtturm der unabhängigen Medien". Alleine das ist schon sehenswert, und Kabarettist Gregor Seeberg sagt über seine Erfahrungen mit den Fellner-Medien: "Ich habe in dieser Zeitung zum Beispiel einmal ein Interview mit mir gelesen, das ich nie gegeben habe."

Damit dürfte er nicht alleine sein. Man erinnere sich etwa an den Protestbrief des Fußball-Nationalteams aus dem Jahre 2013, als die Spieler und Betreuer über erfundene Fakten und Interviews in Österreich klagten.

In der Inseratenaffäre rechnet Moderator Gerald Fleischhacker vor, dass die österreichische Regierung im Corona-Jahr 2020 47 Millionen Euro für Inserate ausgegeben habe, während es ihr Pendant in Deutschland nur auf 115 Millionen Euro brachte – bei beinahe zehnmal so vielen Einwohnern. Das sitzt. (Oliver Mark, 8.11.2021)