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Tuvalus Außenminister Simon Kofe nahm seine Videobotschaft am Strand des Inselstaates auf.

Foto: Reuters / Tuvalu Foreign Ministry

Der Außenminister von Tuvalu hat für die Uno-Klimakonferenz eine Rede gehalten und ist dabei knietief im Meereswasser des Inselstaats gestanden. Mit der Aktion will Simon Kofe aufzeigen, dass Tuvalu in der Klimakrise gegen den steigenden Meeresspiegel kämpft. Aufmerksamkeit hat die Kofe bereits auf sozialen Medien erregen können: Bilder des Politikers mit aufgekrempelten Anzughosenbeinen an einem Rednerpult gingen viral.

"Das Statement stellt die COP 26 realen Situationen gegenüber, die Tuvalu aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels und des Anstiegs des Meeresspiegels erlebt, und hebt die mutigen Handlungsschritte hervor, die Tuvalu gehen muss, um das dringende Problem der Mobilität während des Klimawandels anzusprechen", sagte Kofe in der Videobotschaft.

Das Video wurde laut einem Regierungssprecher vom öffentlich-rechtlichen Sender TVBC auf Fongafale aufgenommen. Fongafale ist die Hauptinsel der Hauptstadt Funafuti. Die Videobotschaft soll am Dienstag bei der Klimakonferenz ausgestrahlt werden.

Entscheidungswoche in Glasgow beginnt

Dort beginnt die Entscheidungswoche. Am Montag geht die Klimakonferenz in die Entscheidungswoche, zum Verhandlungsstart auf Ministerebene wird Österreich von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) vertreten. Die COP 26 ist mit fast 40.000 registrierten Delegierten die größte Konferenz ihrer Art. In der ersten Woche gab es einige Absichtserklärungen, in den wichtigen Bereichen, die für das Funktionieren des Pariser Klimavertrags notwendig sind, gab es bisher jedoch nur geringe Fortschritte.

Zu Wochenbeginn steht mit Klimaanpassung und "Loss and Damage" das heikle Thema der Klimafinanzierung auf der Agenda. Es geht um einen finanziellen Ausgleich der Industriestaaten als Hauptverursacher des Klimawandels gegenüber den Entwicklungsländern für die bereits eingetretenen Klimaschäden durch Dürren oder Unwetter. Lösungen braucht es zudem noch bei den Marktmechanismen für einen internationalen Emissionshandel und den Berichtspflichten bezüglich der Klimaziele.

Zur Halbzeit der Konferenz forderte der britische Premierminister Boris Johnson – Gastgeber des Gipfels in Schottland – weitere Zusagen und mehr Kompromissbereitschaft. Es gehe um das 2015 in Paris gemeinsam gesteckte Ziel, die Erderhitzung auf noch 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit einzudämmen. Dafür müssten laut Weltklimarat schon in diesem Jahrzehnt die Emissionen um 45 Prozent gesunken sein. Das Gegenteil ist aber der Fall, selbst die aktualisierten Klimaschutzpläne der 192 Vertragsparteien lassen CO2 & Co weiter steigen. (red, Reuters, APA, 8.11.2021)