Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) fordert Solidarität ein.

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Wien – Die österreichische Polizei soll den Kontrolldruck bei den Corona-Maßnahmen in den kommenden Tagen "deutlich erhöhen". Das kündigte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Montag an. Dafür sollen 800 zusätzliche Beamte "in die Kontrolltätigkeit der 2G-Regel einsteigen", sagte der Minister. Zum Einsatz kämen vor allem Mitglieder der Bereitschaftseinheiten.

Sie sollen schwerpunktmäßig Impf- und Genesungszertifikate in jenen Bereichen kontrollieren, zu denen seit Montag nur geimpfte und genesene Personen Zugang haben: Gastronomie, Fitnesscenter, Friseure und andere körpernahe Dienstleistungen.

Wo und wie nun die Schwerpunkte im Überprüfen des grünen Passes gesetzt werden, sei gerade in Ausarbeitung – die Polizei stimme sich dafür mit den Gesundheitsbehörden ab, sagte Nehammer. Schon jetzt würden hier 4.000 Polizistinnen und Polizisten im Streifendienst Kontrollen durchführen.

500 gefälschte Zertifikate angezeigt

Der Innenminister warnte auch eindringlich vor dem Fälschen des 2G-Nachweises: "Das Fälschen von Zertifikaten, das Fälschen des grünen Passes ist ein schweres Delikt. Wir reden hier von Betrug, Urkundenfälschung. Da befinden wir uns bereits im Strafrecht", sagte Nehammer. Jede von der Polizei erkannte Fälschung werde zur Anzeige gebracht. 500-mal sei das schon passiert, ergänzte Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit.

Für Nehammer handelt es sich dabei um Kontrollen im Sinne der gesellschaftlichen Solidarität: "Wir sind gemeinsam dazu verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass die Intensivbettenkapazitäten in Österreich nicht überfordert werden", sagte der Innenminister, der die Bevölkerung zum Impfen aufrief: "Die Impfung kann Leben retten, die Impfung schützt. Und die Impfung ist ein Ausdruck des Aufeinander-Aufpassens." (red, 8.11.2021)