Einer der Schwachpunkt sowohl bei Pixel 6 als auch Pixel 6 Pro ist die Geschwindigkeit der Fingerabdruckerkennung.

Im Großen und Ganzen waren sich die Tester einig. Mit dem Pixel 6 und dem Pixel 6 Pro sind Google heuer zwei sehr gute Smartphones gelungen, vor allem wenn man sie in Relation zu ihrem Preis sowie dem direkten Mitbewerb setzt. Ein Punkt wurde aber in praktisch allen Tests als Schwachpunkt ausgemacht: Die Fingerabdruckerkennung ist zum Teil nämlich deutlich langsamer als bei anderen aktuellen Smartphones. Wobei dieses Verhalten eben nicht konsistent ist, manchmal geht es sehr flott, dann muss man wiederum ein bisschen warten oder gar die Fingerposition oder den Druck verändern. Nun reagiert Google auf die Kritik und liefert auch eine Erklärung.

Hintergrund

Der Grund für die teilweise behäbige Fingerabdruckerkennung nennt sich demnach Sicherheit. Das Pixel 6 verwende "fortgeschrittene Algorithmen", um die Sicherheit dieser Form der biometrischen Autorisierung zu garantieren. Eine Behauptung, die zumindest nicht ganz unplausibel ist, immerhin gelten optische Sensoren im Bildschirm, wie sie Google analog zu zahlreichen anderen Herstellern nun verwendet, als notorisch einfach auszutricksen.

Bereits vor einigen Wochen hatte Google in einem Blogeintrag betont, dass die Fingerabdruckerkennung auf dem Pixel 6 von externen Sicherheitsexperten validiert wurde, und dabei die höchste Sicherheitsklasse für biometrische Authentifizierung bei Android erreicht hat. Damit einher gehen gewisse Rechte, so gibt es hier etwa ein längeres Timeout bis zu einer erneuten Abfrage des PIN-Codes sowie die Möglichkeit des Zugriffs auf den Android-Keystore über den Authentifizierungsschlüssel von einzelnen Apps.

Alternativen

So nachvollziehbar das Sicherheitsargument auch sein mag, wirft es doch die Frage auf, warum man dann nicht eine andere Form der Fingerabdruckerkennung gewählt hat. Sowohl klassische kapazitive Sensoren, wie sie Google bis zum Pixel 5 verwendet hat, als auch die neueren Ultraschallsensoren unter dem Bildschirm gelten als sicherer. Letzter werden etwa von Samsung bei dessen aktuellen Topgeräten eingesetzt – wurden dort aber ebenfalls immer wieder für ihre geringere Geschwindigkeit im Vergleich zu optischen Sensoren kritisiert.

Den betroffenen Nutzern bringen diese Details aber natürlich nur wenig. Wer wirklich gröbere Probleme damit hat, sein Pixel 6 (Pro) zu entsperren, dem empfiehlt Google die Neueinrichtung des Fingerabdrucks. Zudem verweist man noch auf einen Supporteintrag mit weiteren Troubleshooting-Tipps. Dort bestätigt sich auch ein Phänomen, das im Testverlauf dem STANDARD schon aufgefallen war: Bei sehr starkem Umgebungslicht neigt der Sensor stärker zu Problemen, hier kann es helfen, die zweite Hand über das Geschehen zu halten. Auch sollte man immer darauf achten, das Display sauber zu halten. Beides gilt natürlich auch für andere Smartphones mit solchen Sensoren. (apo, 8.11.2021)