Eine Gruppe von Finanzinvestoren kauft den IT-Sicherheitskonzern McAfee für eine zweistellige Milliardensumme. Die Beteiligungsgesellschaften, unter anderen Advent und Permira, zahlten 26 US-Dollar je Aktie, wie McAfee am Montag mitteilte. Der Konzern werde damit inklusive Schulden mit mehr als 14 Milliarden US-Dollar (12,15 Milliarden Euro) bewertet. Die Transaktion soll in der ersten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen werden. Die Investoren planen, McAfee von der Börse zu nehmen. Das Unternehmen soll sich dann auf Sicherheitsanwendungen für Privatkunden fokussieren.

Die 26 Dollar je Aktie entsprächen einem Aufschlag von rund 22,6 Prozent zum Schlusskurs vom 4. November, also bevor Übernahmespekulationen in den Medien aufgekommen seien. Am Freitag waren die Aktien nach einem Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) um rund ein Fünftel auf 25,46 Dollar nach oben geschnellt. Zum Wochenstart kosteten sie vorbörslich zuletzt knapp 25 Dollar.

John McAfee tot im Gefängnis aufgefunden

Der Gründer des Konzerns, John McAfee, wurde im Juni tot in seiner Gefängniszelle in Spanien aufgefunden, wo er auf seine Auslieferung in die USA gewartet hatte. Dort war ihm Steuerbetrug vorgeworfen worden. McAfee leistete Pionierarbeit im Bereich IT-Security und entwickelte den ersten "klassischen" Virenscanner, der damals das "Brain"-Virus auf IBM-PCs bekämpfte.

Das Unternehmen wurde 2010 an Intel verkauft und fortan schrieb McAfee meist unübliche Schlagzeilen. So floh er nach einer Befragung der Behörden aus Belize, nachdem sein Nachbar tot mit einer Schusswunde aufgefunden worden war, versuchte es 2016 und 2020 mit einem Antritt für die US-Präsidentschaft und betätigte sich im Bereich der Kryptowährungen. Seine Prognose, dass der Bitcoin bis 2020 eine Million Dollar wert sein werde, ging allerdings nicht auf. (APA,/red, 8.11.2021)