Ein Auto und ein Windrad in Schottland. Dort – genauer: in Glasgow – findet derzeit die Weltklimakonferenz statt. Am Mittwoch soll eine Initiative für das Aus von Verbrennern vorgestellt werden.

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Glasgow – Am Mittwoch wird bei der Weltklimakonferenz (COP 26) in Glasgow eine globale Initiative zum Aus von Verbrennungsmotoren vorgestellt, wie DER STANDARD während der COP 26 vernahm. In Österreich sollen ja voraussichtlich ab 2030 keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden, in der Europäischen Union ab 2035. Die neue Initiative sieht vor, dass neue Autos weltweit ab 2040 klimaneutral sein sollen, in reicheren Ländern bereits 2035. Um die Verhandlungen voranzutreiben soll am Mittwoch auch der britische Premier Boris Johnson aus London anreisen.

Bei den Unterzeichnern dürften wichtige Staaten fehlen. Im Vorfeld waren bereits Details von zähen Verhandlungen durchgesickert. Die USA, China und Deutschland, so berichtete die "Financial Times", verwehrten der Initiative genauso ihre Unterstützung wie die weltgrößten Autohersteller Toyota und Volkswagen. Wobei die Autohersteller ihre Ablehnung auch damit begründeten, dass wichtige Länder nicht mitziehen würden. Allerdings sei möglich, dass die Zahl der Unterstützer bis Mittwoch noch wächst, heißt es.

Unterschiedliche Bedenken

Der weltweit größte Automobilmarkt ist der chinesische. Allerdings erwägt Peking seine Ambitionen etwas geringer zu dimensionieren, als es die am Mittwoch präsentierte Initiative will. Laut "Financial Times" wurde auch diskutiert, ob China mitziehen würde, wenn nicht alle, sondern nur die Hälfte aller neuen Fahrzeuge im Reich der Mitte klimaneutral werden sollen. Deutschland zögere, weil man sich synthetische Treibstoffe mit geringen Emissionen als Option offenhalten wolle.

Die weltweit größten Automobilhersteller sprechen sich dem Vernehmen nach nicht gegen ein Ende des Verbrennungsmotors aus, betonen aber, dass in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Zeithorizonte gelten müssten. Toyota etwa habe Bedenken, dass in Afrika oder Lateinamerika die notwendige Infrastruktur für Elektromobilität rechtzeitig bereitgestellt werden kann.

Investoren, Autokonzerne, Städte

Während BMW den Deal laut "Financial Times" nicht mitträgt, sollen die Autohersteller Volvo, General Motors, Ford und Daimler zu den Unterstützern der Initiative gehören, die auch von Investoren und Vertretern von Städten mittgetragen wird. (pp, luis, 9.11.2021)