Bild nicht mehr verfügbar.

In Zukunft soll sich der Bildschirm des iPhone 13 ganz ohne Face-ID-Komplikationen tauschen lassen.

Foto: AP/Richard Drew

Auch mit dem iPhone 13 hat sich Apple keine Freunde bei Anhängern eines "Rechts auf Reparatur" gemacht. Das jüngste Smartphone des kalifornischen Techriesen ist, ähnlich wie seine Vorgänger, nicht gerade leicht zu reparieren. Für besonders scharfe Kritik sorgte jedoch eine technisch nicht nachvollziehbare Einschränkung beim Displaytausch.

Wird in ein iPhone 13 ein neuer Bildschirm eingesetzt, so verweigert Face ID seinen Dienst und Gesichtsscans zur Entsperrung und andere Zwecke sind nicht mehr möglich. Die Ursache dafür ist ein mit dem Display verbundener Mikrochip, der ausschließlich mit dem ursprünglichen Panel zusammenarbeitet, obwohl dieses mit der Funktionalität von Face ID eigentlich nichts zu tun hat.

Lösen lässt sich dies nur auf zwei Arten. Die erste Variante ist das Umlöten des Mikrochips aus dem iPhone, von dem der Ersatzbildschirm stammt, in das zu reparierende Geräte. Das ist jedoch, da es sich um einen kleinen Chip mit winzigen Verbindungsstellen handelt, riskant und aufwendig und längst nicht für jeden Reparaturdienstleister machbar. Oder man programmiert den bestehenden Chip um. Dafür ist jedoch eine eigene Software nötig, auf die ausschließlich Apple und offiziell mit dem Unternehmen verpartnerte Reparaturanbieter Zugriff haben, nicht jedoch alternative Dienstleister. Letztere fühlen sich von dieser Maßnahme existenziell bedroht, gehören doch Displayschäden zu den häufigsten Ursachen für Handyreparaturen.

Rückzieher

Die Aufregung scheint man in Cupertino mitbekommen zu haben. Und es gibt gute Nachrichten für die freien Reparaturwerkstätten. Apple macht in dieser Angelegenheit einen Rückzieher und hebt, wie es aussieht, die Bindung zwischen Bildschirm und Face-ID-Modul auf.

Wie "The Verge" berichtet, hat der Konzern versprochen, ein Softwareupdate zu liefern, nach dessen Einspielen es nicht mehr notwendig sein soll, den Mikrochip aus dem iPhone 13, aus dem der Ersatzbildschirm stammt, umzulöten. Auch wenn man nur den Bildschirm tauscht, wird Face ID weiter funktionieren.

Bis dahin müssen sich die alternativen Dienstleister aber noch etwas gedulden, denn einen Termin für das Update hat Apple noch nicht genannt.

Derweil wird in den USA weiter über ein Recht auf Reparatur, speziell auf Bundesebene, diskutiert. Die Handelsbehörde FTC ist derzeit mit der Erarbeitung eines Regelwerks beschäftigt. Apple hat zwar den Griff auf die Lieferkette für Ersatzteile gelockert und gibt in der iPhone-13-Causa nach, tritt aber am politischen Spielfeld immer wieder als entschiedener Gegner eines Rechts auf Reparatur auf. (gpi, 10.11.2021)