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Apple ist mit mehreren rechtlichen Auseinandersetzungen wegen des App Store konfrontiert.

Foto: Reuters / Mario Anzuoni

Wer sich ein iPhone kauft, muss sich damit abfinden: Apps kann man nur aus dem Apple-eigenen App Store beziehen. Sideloading, also das Herunterladen aus nicht offiziell genehmigten Quellen, verbietet der Hersteller.

Als Begründung hört man immer wieder das Argument der Sicherheit. Kritik an der eigenen Linie begegnete CEO Tim Cook am Dienstag mit eher ungewöhnlichem Rat – indem er den Kauf eines Android-Smartphones nahelegte: "Ich denke, dass Leute schon heute die Wahl haben, Andrew. Wenn sie sideloaden wollen, können sie ein Android-Handy kaufen", sagte er im Rahmen der Dealbook-Konferenz der "New York Times".

Die Funktion sei laut ihm vergleichbar mit einem Autohersteller, der ein Fahrzeug ohne Airbag oder Sicherheitsgurt verkauft.

Gefahren für die User

Erst kürzlich nannte Apples Softwarechef Craig Federighi Sideloading den "besten Freund von Cyberkriminellen" und hob die möglichen Gefahren hervor, die sich für Kunden ergeben könnten, wenn sie Apps aus anderen Quellen als dem eigenen Store installieren würden.

Vergangenen Monat veröffentlichte Apple zudem einen Bericht, der die Problematik mit Zahlen und Fakten belegen sollte. Demnach würden "kürzlich veröffentlichte Studien" zeigen, dass Geräte mit Android – ein Betriebssystem, das Sideloading ermöglicht – 15- bis 47-mal öfter von Schadsoftware infiziert würden als ein iPhone.

Apple hat weltweit mit mehreren Auseinandersetzungen rund um den App Store zu kämpfen. Eine Veränderung könnte am ehesten ein Gesetzesbeschluss des südkoreanischen Parlaments bewirken, mit dem die Marktmacht der Internetriesen Apple und Google beschnitten werden soll. Laut diesem sei der Zwang für Entwickler, eine vorgegebene Zahlungsmethode für In-App-Käufe zu nutzen, nicht rechtens. Bisher kassiert Apple bei digitalen Käufen innerhalb von Apps eine Provision von 15 bis 30 Prozent. (red, 10.11.2021)