Seit Beginn der Pandemie machen gezielte Falschmeldungen bezüglich Corona, aber auch der Impfstoffe die Runde.

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Einmal mehr versuchen Impfgegner auf unehrliche Weise Zweifel an der Wirksamkeit des Pfizer-Impfstoffs zu schüren. So kursiert seit Tagen in sozialen Medien und anderen Online-Kanälen die Falschmeldung, wonach Pfizer-Chef Albert Bourla am 5. November wegen Betrugs und Bestechung vom FBI verhaftet worden sei. Ihm werde vorgeworfen, die Öffentlichkeit über die Wirksamkeit des Pfizer-Impfstoffs und dessen Nebenwirkungen getäuscht zu haben.

Blogbeitrag multipliziert sich im Netz

Ausgangspunkt der falschen Behauptung, die von Pfizer, Bourla selbst, aber auch vom FBI bereits als substanzlos zurückgewiesen wurde, war ein rechtskonservativer Blog in Kanada namens "The Conservative Beaver". Trotz eines Auftritts des Pfizer-CEOs noch am selben Tag im Fernsehen, an dem er laut der irreführenden Meldung eigentlich bereits in Untersuchungshaft hätte sein sollen, verbreitete sich die erfundene Geschichte in Windeseile über soziale Medien sowie private Whatsapp- und Telegram-Gruppen.

Auch Tage später kursiert die Nachricht der angeblichen Verhaftung in diversen Anti-Impf-Gruppen bzw. unter Menschen, die die Existenz des Coronavirus und dessen Gefährlichkeit anzweifeln. Garniert ist die Meldung mit dem üblichen Verschwörungsnarrativ, Regierungen und die Medien seien von dem Pharmakonzern geschmiert worden, um die Vorwürfe, aber auch die Verhaftung totzuschweigen.

Pfizer-Chef: "Kostet Millionen Menschen das Leben"

In einem Interview mit dem US-Thinktank Atlantic Council nahm der Pfizer-Chef am Dienstag zu den seit Anbeginn kursierenden Falschinformationen über die Corona-Impfstoffe Stellung. Wörtlich sprach er von einer kleinen Gruppe von "Kriminellen", die solche Nachrichten gezielt in Umlauf bringen würden, um Ängste von Impfskeptikern auszunützen.

Ausdrücklich betonte der Pfizer-CEO, dass er sowohl die Ängste der Impfbefürworter als auch die Ängste der Skeptiker verstehe. "Die einen wollen sich vor eine Corona-Erkrankung schützen und sind deshalb auf die Nichtgeimpften böse. Die Nichtgeimpften wiederum haben Angst vor dem Impfstoff und fühlen sich unter Druck gesetzt", erklärte Bourla.

Die überwiegende Mehrheit der Impfskeptiker seien anständige Menschen, die einfach nichts riskieren wollten. Dass genau diese Vorbehalte durch das Streuen von Fehlinformationen gestärkt würden, hat laut Bourla aber schwerwiegende Konsequenzen: "Das kostet Millionen von Menschenleben." (step, 10.11.2021)