Blick auf die Wiener Westausfahrt.

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Die sogenannte Westausfahrt, die das Wiener Stadtgebiet mit der A1 – und vice versa – verbindet, gilt als eine der Hauptverkehrsadern im Westen der Hauptstadt. Bis zu 53.000 Fahrzeuge sind hier täglich laut Angaben der Stadt unterwegs. Die Ausfahrt auf der Nikolaibrücke ist allerdings seit längerem sanierungsbedürftig. Seit Jahren wurde an einem Neubauprojekt getüftelt, das unter den damaligen grünen Stadträtinnen Maria Vassilakou und Birgit Hebein vorbereitet wurde. So sollte die Ausfahrt ab der Hütteldorfer Brücke auf die andere Seite des Wienflusses verlegt und mit der Einfahrt zusammengelegt werden.

Pläne vom Tisch

Diese Pläne sind aber vom Tisch, wie Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) nun bekanntgab. Laut Sima, die von einer "Notbremse" sprach, wird nach Rücksprache mit den zuständigen Fachdienststellen zunächst nur die bestehende Westausfahrt im Bestand saniert. Diese Bauarbeiten sollen ab dem Frühjahr 2023 und bis Ende 2024 über die Bühne gehen. Die Planungen und Vorbereitungen laufen.

Damit ist die Nutzung dieser Verkehrsverbindung aber nur temporär für die nächsten 15 bis 20 Jahre gesichert, wie auch Hermann Papouschek, Chef der MA 29 (Brückenbau), bestätigte. Daher soll ab dem nächsten Jahr ein Prozess zur neuen Neugestaltung der Westausfahrt gestartet werden. Ziel ist laut Stadträtin Sima "eine großangelegte Vernetzung der Erholungsräume Wienfluss und Lainzer Tiergarten".

Bürgerinitiativen und Hietzings Bezirksvorstehung machten mobil

Bürgerinitiativen sowie die Hietzinger Bezirksvorstehung unter Silke Kobald (ÖVP) hatten zuvor jahrelang Kritik an den Plänen geübt, alle Fahrspuren von Aus- und Einfahrt auf Hietzinger Seite zu bündeln. Dafür hätte, so lauteten die Vorwürfe, ein Grünbereich mit Bäumen auf rund ein Kilometer Länge gerodet werden müssen.

Sima begründete den Stopp des alten Projekts auch damit, dass dieses noch vor einem langwierigen UVP-Verfahren gestanden wäre. Die Lebensdauer der aktuellen Straße gehe aber ohne Sanierung nur bis 2027. Sima könnte sich für das neue Projekt vorstellen, dass die gesamte Straße neben die Bahn auf die Seite des Bezirks Penzing verlegt wird. (David Krutzler, 12.11.2021)