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Hammertime?

Foto: REUTERS/HANDOUT

Sao Paulo – Lewis Hamilton entspannte sich nach der Landung in Brasilien erst einmal mit Musik, bei neuen Beats groovte sich der Mercedes-Star für die geplante Aufholjagd im WM-Duell mit Max Verstappen ein. "Bleib positiv und lass dich nicht unterkriegen", schrieb Hamilton an die Welt bei Instagram: "Du schaffst das, ich glaube an dich."

Vermutlich wird Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Hamilton mit ganz ähnlichen Worten auf den Showdown in Sao Paulo (Sonntag, 18.00 Uhr/Sky) einschwören, oder wie sein Renningenieur Peter Bonnington stets über Funk sagt: "It's Hammertime!" Heißt so viel wie: "Gib alles, was du hast. Jetzt." Um nichts anderes geht in Brasilien. Hamilton muss liefern – sonst ist der Traum vom nie dagewesenen achten WM-Titel wohl ausgeträumt.

Ausgangslage

Vier Rennen vor Schluss liegt Titelverteidiger Hamilton 19 Punkte hinter Verstappen (24), dabei hatte der junge Herausforderer vor drei Rennen noch zwei Zähler Rückstand. Liegt Hamilton am Sonntagabend 24 oder mehr Punkte hinter dem Niederländer, kann der 36-Jährige nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden. Aber aufgeben gilt für Hamilton natürlich nicht.

"Wir raffen uns auf, graben tiefer, als wir es je zuvor getan haben – und kämpfen weiter", hatte Hamilton nach der Pleite zuletzt in Mexiko angekündigt. Doch Verstappen zeigte bisher keine Schwächen und sein Red Bull wird auch wieder in Interlagos schneller eingeschätzt als der Mercedes. Und: Sao Paulo ist nun wirklich nicht Hamiltons Strecke. Zwar wurde er hier in einem großen Drama 2008 erstmals Weltmeister, insgesamt gewann er in der Heimat seines Idols Ayrton Senna aber nur zweimal.

Konzentration

Zählt alles nicht für Hamilton, der nur einen der letzten acht Grands Prix gewonnen hat. "Jetzt sind wir voll auf die verbleibenden Rennen konzentriert, und Mann, ich liebe Brasilien. Weiter geht's", sagte der bisher Unantastbare. Doch in diesem Jahr scheint Verstappen Serienweltmeister Hamilton tatsächlich knacken zu können. "Natürlich sieht es gut aus", sagte der Spitzenreiter. Und fügte vorsichtig hinzu: "Aber es kann sich auch sehr schnell drehen."

Darauf setzt auch Wolff. Mercedes und Hamilton gingen "mit voller Kraft" in den Großen Preis von Sao Paulo "und die darauffolgenden Rennen", versicherte der Österreicher, der davon ausgeht, dass der Titelkampf bis "zuletzt spannend bleiben wird. Beide Teams werden bis zur letzten Runde hart kämpfen." Mercedes sei gefordert und müsse "aufschließen", sagte Wolff: "Aber wir werden weiterhin alles geben und unser Ziel nicht aus den Augen verlieren." Hamilton und Co. wollen sich nicht unterkriegen lassen, sie glauben (noch) an ihre Chance. (sid, 11.11.2021)

WM-Stand (nach 18 von 22 Rennen):

1. Max Verstappen (NED) Red Bull 312,5
2. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 293,5
3. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 185
4. Sergio Perez (MEX) Red Bull 165
5. Lando Norris (GBR) McLaren 150
6. Charles Leclerc (MON) Ferrari 138
7. Carlos Sainz (ESP) Ferrari 130,5
8. Daniel Ricciardo (AUS) McLaren 105
9. Pierre Gasly (FRA) AlphaTauri 86
10. Fernando Alonso (ESP) Alpine 60
11. Esteban Ocon (FRA) Alpine 46
12. Sebastian Vettel (GER) Aston Martin 42
13. Lance Stroll (CAN) Aston Martin 26
14. Yuki Tsunoda (JPN) AlphaTauri 20
15. George Russell (GBR) Williams 16
16. Kimi Räikkönen (FIN) Alfa Romeo 10
17. Nicholas Latifi (CAN) Williams 7
18. Antonio Giovinazzi (ITA) Alfa Romeo 1

Stand Konstrukteurs-WM (nach 18 von 22 Rennen):

1. Mercedes 478,5
2. Red Bull 477,5
3. Ferrari 268,5
4. McLaren 255
5. Alpine 106
6. AlphaTauri 106
7. Aston Martin 68
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11