Geht ja doch: Ein iPhone mit USB-C-Anschluss.

Foto: Ken Pillonel

Als Apple vor einigen Jahren den Wechsel auf USB-C bei seinen Macbooks vollzog, waren viele davon überzeugt, dass die iPhones schon bald folgen müssten. Endlich eine gemeinsame Schnittstelle für (fast) alle Geräte: Diese Vision ist allerdings bis heute nicht Realität geworden. Apple verharrt bei den iPhones weiter auf seinem eigenen Lightning-Anschluss. Das ist auch unter Apple-Usern längst nicht allen recht, einer davon ist Ken Pillonel. Also machte sich der Student ans Werk und schaffte es tatsächlich ein iPhone mit einem USB-C-Anschluss (um) zu bauen.

Versteigerung

Für diese Leistung gab es in den vergangenen Wochen nicht nur viel öffentlichen Applaus, nun macht sich der Aufwand auch bezahlt. Das betreffende iPhone X mit USB-C-Port wurde auf Ebay zum stolzen Preis von 86.000 US-Dollar versteigert. Damit sollten die Kosten leicht wieder hereingespielt sein, Pillonel selbst hatte von Investitionen in der Höhe von rund 4.000 Dollar gesprochen.

Kenny Pi

Der Käufer erhält damit ein echtes Unikat, bisher gibt es kein zweites iPhone mit USB-C-Anschluss. Das könnte sich allerdings bald ändern. Immerhin hat der Student in den vergangenen Wochen ausführliche Anleitungen dazu veröffentlicht, wie der Hack funktioniert. Der Ablauf ist zwar nicht gerade trivial, für ambitionierte Bastler besteht dadurch aber die Möglichkeit, es Pillonel nachzutun.

Apple vs EU

All das passiert vor dem Hintergrund, dass die EU Apple derzeit zur Nutzung von USB-C zwingen will, um einen einheitlichen Ladestandard zu etablieren. Eine neue Initiative in diese Richtung wurde vor einigen Wochen bekannt, Apple wehrt sich öffentlich dagegen und spricht von Innovationsfeindlichkeit. Ob Apple je auf USB-C bei den iPhones wechseln wird, ist aber ohnehin unklar. Immerhin dürfte die EU-Regulierung frühestens 2024 in Kraft treten. Bis dahin könnte es durchaus sein, dass Apple bereits ganz auf physische Anschlüsse bei seinen Smartphones verzichtet. (apo, 13.11.2021)