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Die internationale Raumstation ISS wurde aufgrund von Weltraumschrott zweimal kurzzeitig evakuiert. Die Satellitenteile flogen allerdings ohne Kollision vorbei.
Foto: NASA/Roscosmos/Handout via REUTERS

Wegen einer möglichen Kollision mit Weltraummüll ist die Internationale Raumstation ISS zweimal kurzzeitig geräumt worden. Die sieben Personen, die sich derzeit dort befinden, hätten sich am Montag zweimal in zwei an der Station angedockten Raumschiffen in Sicherheit gebracht, sagte der Kosmonaut Pjotr Dubrow der russischen Staatsagentur Tass zufolge. Im Falle eines Zusammenstoßes hätte die Besatzung so schnell zur Erde zurückfliegen können.

Das wäre besonders im Falle der eben erst an der ISS gelandeten Crew ein bedauerlich kurzer Aufenthalt gewesen. Am frühen Freitagmorgen mitteleuropäischer Zeit trafen der deutsche Esa-Astronaut Matthias Maurer gemeinsam mit Raja Chari, Tom Marshburn und Kayla Barron von der Nasa ein. Zuvor ist der Flug mehrere Male vertagt worden. Neben ihnen befinden sich derzeit drei weitere Personen auf der ISS: Der Russe Anton Schkaplerow hat am 5. Oktober die Station erreicht, länger sind Pjotr Dubrow und der US-Amerikaner Mark Vande Hei vor Ort (220 Tage).

Rasche Entwarnung

Die Bedrohung ging offenbar von den Trümmern eines ausgedienten Satelliten aus. Diese hätten mit der Raumstation kollidieren können, flogen aber an der ISS vorbei. Daher gab es bei beiden Alarmen kurze Zeit später Entwarnung. Es gebe keine Hinweise darauf, dass es zu einer Kollision gekommen sei, sagte Dubrow. Die ISS-Crew konnte wieder in die Station zurückkehren. Die ISS musste in den vergangenen Jahren immer wieder Weltraumschrott ausweichen. Dafür wird normalerweise die Flugbahn geändert.

Unterdessen haben die Raumfahrer allerdings eine mögliche neue undichte Stelle im russischen Modul "Swesda" gefunden. Sie solle nun näher untersucht werden, sagte Dubrow. Die Besatzungen der über 20 Jahre alten Station hatten schon mehrfach mit Lecks zu kämpfen, die der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zufolge aber keine Gefahr für die Besatzung dargestellt hatten. Diese Stellen wurden abgedichtet. (APA, red, 15.11.2021)