Die Corona-Fallzahlen sind seit Tagen auf einem Dauerhoch, die Hospitalisierungen steigen dramatisch – und immer noch fahren jeden Morgen Beschäftigte in die Arbeit, obwohl sie ihren Job auch von zu Hause aus erledigen könnten. Eine Kontaktreduktion für alle sei laut Expertinnen und Experten trotz (Booster-)Impfung und Lockdown für Ungeimpfte notwendig, um die Infektionswelle zu brechen.

Noch immer fahren jeden Morgen zahlreiche Beschäftigte in die Arbeit, obwohl sie nicht müssten.
Foto: imago/imagebroker

Zugleich schwankte die Homeoffice-Quote im Verlauf der Pandemie – und war nie wieder so hoch wie zu Beginn. Über 30 Prozent aller Beschäftigten arbeiteten laut Statistik Austria im zweiten Quartal 2020 zu Hause. Heuer lag der Anteil im gleichen Zeitraum bei nur noch knapp 20 Prozent, ein deutlicher Rückgang im Vergleich mit dem Vorjahr. Und das, obwohl das Homeoffice-Potenzial auch damals nicht ausgeschöpft wurde.

Während in Deutschland die Rückkehr der Homeoffice-Pflicht geplant ist – sie war Ende Juni ausgelaufen –, wurde eine solche in Österreich in 20 Monaten Pandemie erst gar nicht ausgesprochen. Die kürzlich ausgesprochene Empfehlung zur Telearbeit von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kommt nicht nur reichlich spät, sondern reicht angesichts der aktuellen Lage einfach nicht aus. Denn inzwischen häufen sich die Corona-Fälle in den Büros, der Arbeitsplatz stellt ein zusätzliches Infektionsrisiko dar – ob die Beschäftigten wollen oder nicht. Die Vergangenheit hat gezeigt: Um die Büros wirklich zu schließen, braucht es eine Homeoffice-Pflicht. (Anika Dang, 18.11.2021)