Beim Sparen haben es Österreichs Haushalte zu einer gewissen Meisterschaft gebracht. Selbst Zinsen, die den Wertverlust des Geldes nicht bremsen, haben daran nichts geändert. Ganz anders ist es bei Energie, und das nicht nur in Österreich, sondern weltweit. Der Preis von Öl, Gas und Kohle hatte und hat sehr wohl Einfluss auf das Verhalten.

Die Spritpreise sind in den letzten Monaten steil nach oben geschossen.
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Wie die Internationale Energieagentur in ihrem jüngsten Bericht zur Entwicklung der Energieeffizienz festgestellt hat, sind die Bemühungen um einen sparsameren Einsatz von Energie im ersten Jahr von Corona stark abgeflacht. Spritpreise um einen Euro je Liter, wie man sie 2020 an Zapfsäulen in Österreich angeschrieben fand, sind wenig motivierend, auf verbrauchsärmere Modelle oder ein E-Auto umzusteigen. Und wer steckt schon zehntausende Euro in Gebäudedämmung oder ein neues Heizsystem, wenn die Gasrechnung so niedrig ist, wie sie es im vergangenen Jahr war?

Heuer sieht es schon wieder anders aus, die Energiepreise sind steil nach oben geschossen. Wer um 1,40 Euro je Liter tankt, kann sich glücklich schätzen, wer einen niedrigeren dreistelligen Eurobetrag für das Heizen nachzahlen muss, wohl auch. Dabei würde sich eine Investition in weniger Energieverbrauch relativ schnell bezahlt machen. Selbst bei hohen Energiepreisen würde die Rechnung aufgrund des geringeren Verbrauchs moderat ausfallen. Und für das Klima wäre es allemal ein Gewinn. (Günther Strobl, 17.11.2021)