SPÖ-Chefin Rendi Wagner findet die aktuelle Lage "dramatisch".

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Die Corona-Zahlen erreichen einen Höchststand nach dem anderen. Für die SPÖ kommt ein Lockdown ab kommender Woche in Salzburg und Oberösterreich, wie aktuell geplant, daher zu spät. Parteichefin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) forderte in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Donnerstag, die Regierung müsse "sofort die Notbremse ziehen". Der Lockdown in Salzburg und Oberösterreich müsse deshalb schon am Freitag in Kraft treten. "Eine Dauer von zwei Wochen sehe ich als das Minimum an", sagte die Politikerin und Epidemiologin. Falls sich die Lage bundesweit in den nächsten 48 Stunden nicht verbessere, sei zusätzlich ein österreichweiter Lockdown die "sicherste Variante".

"Unermessliches Leid" ohne Verschärfungen

Die Regierung habe "zwei Möglichkeiten": Entweder sie handle jetzt – spät, aber doch – und rette Menschenleben, oder sie lasse dem Virus "freien Lauf" und hoffe auf eine natürliche Abflachung der Zahlen. "Das bedeutet unermessliches Leid, viele Schwerkranke und viele Tote", so Rendi-Wagner. Man dürfe nicht länger zusehen, "dass Menschen in Salzburg und Oberösterreich sterben, nur weil sie keine adäquate Versorgung in den Krankenhäusern und Intensivstationen erhalten".

Einzelne Bundesländer nicht abschottbar

Aktuell erscheine es, als würden die derzeitigen Maßnahmen – darunter 2G – nicht ausreichen, um die Inzidenzzahlen nachhaltig zu senken. Daher sei der Blick nicht nur auf Oberösterreich und Salzburg zu richten: Fünf Länder hätten eine Inzidenz von über 1.000, "das ist eine sehr hohe Zahl, die wir ernst nehmen müssen". Damit die Spitäler nicht kollabieren, sei ein bundesweiter Lockdown zu erwägen. Schließlich könne man allein schon aufgrund der Menschen, die täglich pendeln, kein Bundesland abschotten. Daher seien einheitliche Maßnahmen notwendig. (muz, 18.11.2021)