Der Bau des umstrittenen Heumarkt-Hochhauses ist vom Tisch. Wie hoch und mächtig das neu zu errichtende Hotel Intercontinental wird, ist aber weiterhin nicht öffentlich bekannt. Unklarheiten gibt es auch über weitere geplante Gebäude auf dem Areal.

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Noch immer wird von der Stadt Wien nicht bekannt gegeben, welches Projekt am Heumarkt nun realisiert werden kann. Seit mittlerweile 2012 wird am geplanten Umbau getüftelt: Das umfassende Bauvorhaben hätte zwischen Hotel Intercontinental und Konzerthaus zunächst auch ein 73 Meter hohes Hochhaus vorgesehen, das dann auf 66 Meter reduziert wurde. Das Hochhausprojekt inmitten der Wiener Welterbezone ist der Unesco aber ein Dorn im Auge, weshalb sich die Wiener Innenstadt seit 2017 auf der Liste gefährdeter Welterbestätten findet.

Wien von dieser Liste zu bekommen, ist die Aufgabe von Landtagspräsident Ernst Woller (SPÖ), der bereits im Frühjahr 2018 zum Welterbe-Sonderbeauftragten der Stadt ernannt worden ist. Nur: Noch immer ist kein Kompromiss vorgelegt worden, der auch die Zustimmung der Unesco gefunden hat. Fix bleibt laut Woller nur eines: "Es wird keinen Turm am Heumarkt geben", sagte er am Donnerstag.

Prüfung läuft seit Monaten

Seit Monaten prüft ein Gutachter im Auftrag des Kulturministeriums ein neues, noch nicht veröffentlichtes Projekt und klopft dieses in Abstimmung auf die Verträglichkeit mit dem Unesco-Welterbe ab. Das Problem: Bisher hatte sich die Unesco darauf bezogen, dass als maximale Bebauungshöhe 43 Meter möglich sind – der Höhe des Hotel Intercontinental am Heumarkt. Dieses soll abgerissen und neu errichtet werden. Im Gegenzug für das Aus für den Turm könnte Projektwerber Michael Tojner aber auf einen mächtigeren Hotel-Neubau oder ein größeres Bürogebäude auf dem Areal bestehen.

Neuer Managementplan wird beschlossen

Eine neue "Causa Heumarkt" soll künftig ein Managementplan für Entwicklungsprojekte in der Wiener Unesco-Welterbezone verhindern. Dieser wird am 24. November im Landtag beschlossen. Laut Bernhard Steger, Abteilungsleiter der MA 21A (Stadtteilplanung), können mit dem neuen Managementplan "keine Hochhäuser in der Welterbezone mehr entwickelt werden". (David Krutzler, 18.11.2021)