Horakel oder Zufallstreffer? Freitagmittag wird sich zeigen, ob Martin Ho abermals einen guten Lockdown-Riecher hatte.

Foto: Jeff Mangione

Wien – Die Infektionszahlen schießen unkontrolliert in die Höhe, und das ganze Land rätselt, ob wieder ein bundesweiter Lockdown droht. Offiziell verkündet die Regierung am Freitagmittag, welche Maßnahmen anstehen. Einer reagiert allerdings proaktiv: Szenegastronom Martin Ho. Ziemlich genau so hat ein Artikel vor einem Jahr begonnen. Ebenso wie der bevorstehende Lockdown sorgt auch Martin Ho für ein Déjà-vu.

Am späten Donnerstaggabend verkündete das Dots im Brunnerhof, eines von Hos Lokalen, via Facebook, dass es seine Pforten auf unbestimmte Zeit schließen werde. Man habe die Entscheidung aufgrund der rasant steigenden Zahlen und des Appells der Regierung getroffen, heißt es da.

"Horakel" und Meinungswechsel

Es ist nicht neu, dass Martin Ho Entscheidungen für seine Lokale trifft, die kurz darauf ohnehin gesetzlich vorgegeben werden. Im Vorjahr brachte ihm das in sozialen Medien den Beinamen "Horakel" ein.

Es dürfte sich um einen raschen Sinneswandel gehandelt haben, denn am Mittwoch hielt Ho gegenüber der Tageszeitung "Heute" einen Lockdown noch für "unwahrscheinlich" und erklärte, dass man "nicht von einem Lockdown" ausgehe.

Aufregung im Frühjahr

Im Frühjahr 2020 geriet die Dots-Gruppe in die Schlagzeilen, nachdem Drogenfahnder während eines Lockdowns im Mai in einem ihrer Lokale eine private Party in aufgelöst hatten. 21 Partygäste waren zugegen und im Besitz diverser stimmungserheiternder Substanzen. Seinem Anwalt zufolge wusste Ho nichts von der Party. (Andreas Danzer, 18.11.2021)