Die neue Xbox erlaubt unter anderem Gaming in besserer Grafik.

Foto: AFP / Jung Yeon-Je

Auf dem Papier sind die Vorteile der neuesten Generation Gaming-Konsolen klar: Schnellere Ladezeiten und 4K-Auflösung bei einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz. In Wirklichkeit kommen aber nicht alle Käufer der Xbox Series X/S und PS5 in den Genuss dieser Funktionen. Immerhin haben die wenigsten aktuell verfügbaren Fernseher einen HDMI-Anschluss der Version 2.1– ohne den 4K-Gaming bei 120 Hz nicht möglich ist.

Vor allem für Fans kompetitiver Spiele wie "Call of Duty", "Battlefield" oder "Halo" stellt sich deshalb die Frage, ob man nicht lieber einen Gaming-Monitor kauft. Diese lösen meist mit 1440p auf, haben in der Regel eine Bildwiederholrate von maximal 144 Hz und sind vergleichsweise preiswert.

Schwieriger als gedacht

Eine passendes Gerät zu finden klingt angesichts der großen Auswahl simpel – stellt sich in der Praxis aber als ziemlich kompliziert heraus. Denn nicht jeder Monitor ist mit allen Funktionen der neuesten Xbox kompatibel, selbst wenn sie es theoretisch sein sollten. Eine offizielle Auflistung, mit der man herausfinden könnte, welches Gerät mit der eigenen Konsole zusammenarbeiten kann, gibt es ebenso wenig.

Konkret geht es darum, dass bei vielen Monitoren bei einer 1440p-Auflösung 120 Hz und variable Bildwiederholraten (VRR) nicht gleichzeitig aktiviert werden können. Das macht die Funktionen leider beide ziemlich sinnlos.

An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass die Playstation 5 bis heute kein 1440p unterstützt. Man ist also zum Spielen in 4K oder 1080p gezwungen. Da Sony innerhalb des ersten Lebensjahres der PS5 nicht nachgeliefert hat, bezieht sich der folgende Text also nur auf Microsofts jüngste Konsolen.

Aber zurück zum Thema: Sucht man auf Google nach Empfehlungen für passende Monitore, stößt man schnell auf Youtube-Videos und Foren-Diskussionen zur Problematik. Vielerorts fragen enttäuschte Käufer nach möglichen Lösungsansätzen.

Ist das wirklich eine Lösung?

Häufig hört man den Tipp, bei Problemen einfach die variable Bildwiederholrate (VRR) zu deaktivieren. Klingt clever, ist es aber nicht. Die wenigsten Spiele laufen mit stabilen 120 FPS. In "Call of Duty: Warzone" zum Beispiel stürzen sie in actionreichen Szenen sogar in den zweistelligen Bereich. Kann der Monitor das Bild nicht an das eingehende Signal anpassen, stockt es – und macht gerade jene Games unspielbar, bei denen schnelle Reaktionszeiten gefragt sind.

An anderer Stelle liest man, dass 1440p für den Multiplayer sowieso total überbewertet sei und man lieber in 1080p bei hoher Framerate spielen solle. Dann mache es auch gar nichts aus, dass der Bildschirm – für den man gerade mehrere Hundert Euro auf den Tisch gelegt hat – nicht das macht, was man von ihm erwartet. Für szenischere Erlebnisse, also bei Action-Adventure-Games wie "Assassins Creed", könne man dann die Auflösung wieder hochschrauben, weil diese in der Regel maximal 60 FPS erlauben.

Nein!

Eine wirkliche Lösung ist das natürlich nicht. Vor allem, weil es sehr wohl Geräte in der freien Wildbahn gibt, für die man nicht 500 Euro auf den Tisch legen muss und die trotzdem die gewünschte Funktionalität abliefern.

Im Xbox-Subreddit findet sich deshalb ein Posting von Anfang 2020, in dem Nutzer von ihren Erfahrungen mit bestimmten Modellen berichten, um Gamern die Kaufentscheidung zu erleichtern. Die Liste ist allerdings veraltet, unvollständig – und in den Kommentaren finden sich widersprüchliche Aussagen. Was bei einem funktioniert, scheint bei anderen gar nicht zu klappen.

Ist man hartgesotten und sucht trotz des langsam, aber sicher eintretenden Frusts weiter, stößt man bald auf einen Blogeintrag auf der offiziellen Xbox-Webseite. Im Juni 2021 verkündete diese die Einführung offiziell für die Xbox zertifizierter Monitore. Endlich! Oder auch nicht.

Leider haben alle im Text aufgelisteten Geräte einen vierstelligen Preis, vermutlich weil sie HDMI 2.1 an Bord haben und 4K/120-Hz-fähig sind. Oder aber, weil Microsoft ausschließlich Premium-Geräte zertifiziert?

Möglich ist es trotzdem

Falls Sie es bisher noch nicht bemerkt haben: Der Autor beschreibt hier seine Reise auf der Suche nach einem passenden Monitor. Und diese war am Ende des Tages tatsächlich auch erfolgreich. Nötig war dafür nur eine tagelange Suche und schlussendlich ein Posting auf Reddit.

Schnell meldeten sich andere User, erklärten, welche Monitore für sie funktionieren würden, welche die besten der besten seien. Auch hier gab es widersprüchliche Aussagen.

Glücklicherweise habe ich schlussendlich die richtige Wahl getroffen und der gekaufte Monitor ist mit allen Funktionen kompatibel. Wirklich sicher konnte ich mir allerdings bis zum Anschluss an der Konsole nicht sein. Eine Anfrage des STANDARD ließ Microsoft bis zum Erscheinen dieses Artikels unbeantwortet.

Warum manche Geräte kompatibel sind und manche nicht – das weiß ich leider bis heute nicht. (Mickey Manakas, 21.11.2021)