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Alles andere als ein Heimsieg über die Admira wäre für Fußball-Serienmeister Salzburg am Samstag (17.00 Uhr) eine Enttäuschung. Der große Vorsprung der "Bullen" auf die Verfolger WAC und Sturm Graz soll zumindest gehalten werden. Coach Matthias Jaissle, der nach seiner Corona-Erkrankung wieder zurückkehrt, sah nach zwei Remis in den jüngsten vier Runden und das Champions-League-Spiel in Lille am Dienstag vor Augen aber Grund genug, vor dem "klassischen Ligaalltag" zu warnen.

"Wir haben in den letzten Wochen gesehen, dass uns die Gegner das Leben schwer machen", meinte Jaissle. So gab es in den jüngsten vier Ligapartien ein 1:1 in Altach, ein 2:2 in Ried und zuletzt einen 1:0-Arbeitssieg bei der Wiener Austria. Und beim 1:0 im ersten Saisonduell mit der Admira Mitte August sicherte erst ein spätes Tor von Junior Adamu (82.) den Sieg. "Im Hinspiel hat es die Admira gut gemacht, hat sich richtig aufgestellt und bis zum Ende gefightet. Wir sind gewappnet und dürfen sie sicher nicht unterschätzen."

Motivation

In der Länderspielpause lief Jaissles Quarantäne aus – wie auch jene von Karim Adeyemi, der nach einem positiven Coronatest von Bayerns Niklas Süle als Kontaktperson aus dem deutschen Team zurück nach Salzburg geschickt wurde. Adeyemi stehe seit dieser Woche voll im Trainingsbetrieb, "ihm geht es gut", so Jaissle. In puncto Motivation konnte er jedenfalls auch angesichts eines unglamourösen Gegners keine Defizite feststellen: "Es hat uns Wochen und Monate ausgezeichnet, dass wir immer den nächsten Schritt gegangen sind ohne den übernächsten im Kopf zu haben."

14 Punkte liegt man vor dem ersten Verfolger WAC bzw. 15 vor Sturm, das ein Spiel weniger am Konto hat. Der "Winterkönig" ist den Salzburgern aber dank des besseren Vergleichs mit Sturm ohnehin nicht mehr zu nehmen.

Schwerer Gang

Admira-Coach Andreas Herzog formulierte vor dem schweren Gang nach Wals-Siezenheim bescheiden. "Wir gehen immer optimistisch in ein Spiel, sind aber natürlich auch realistisch. Salzburg ist die beste Mannschaft in Österreich, hat das höchste Tempo und die höchste Intensität. Wir müssen sehr gut verteidigen, wollen aber auch zu Möglichkeiten kommen. Im Hinspiel hat das ganz gut funktioniert", sagte der ÖFB-Rekordinternationale.

Zuletzt kassierte man aufgrund mangelnder "Killer-Mentalität" (Herzog) gegen Ried ein 1:2, mit 14 Punkten liegt man nur einen Zähler vor Schlusslicht WSG Tirol. "Es wird ein Fight über 90, 95 Minuten. Wir werden sehen, ob meine Mannschaft aus den letzten unnötigen Niederlagen gelernt hat", erklärte Herzog.

Ried will mehr

Mit Ried peilt unterdessen Interimscoach Christian Heinle den nächsten Sieg in der Fußball-Bundesliga an. Im Duell mit Tabellennachbar TSV Hartberg wollen die "Wikinger" auch ihre Heimserie (3 Siege, 3 Remis) fortsetzen – vielleicht zum letzten Mal in diesem Jahr vor Fans. Ein Dreier käme beiden Teams nicht ungelegen, schließlich kann es schnell gehen: Zwar ist das Duo nur je 7 Punkte von Platz 2 entfernt, der Vorsprung auf Schlusslicht Tirol beträgt aber ebenfalls lediglich 4 Zähler.

"Ich hoffe, dass trotz der aktuellen Situation die Fans zahlreich ins Stadion kommen, um uns zu unterstützen. Das ist ein riesengroßer und wichtiger Faktor für uns", sagte Heinle. Aufgrund der aktuell in Oberösterreich geltenden Corona-Maßnahmen sind zwar die Stehplätze gesperrt, können aber Zuschauer (laut 2G-Regel) ins Stadion. Sollte sich der ab Montag bundesweit geltende Lockdown über 20 Tage erstrecken, wäre das zum letzten Mal 2021. (APA, 19.11.2021)

Mögliche Aufstellungen

Red Bull Salzburg – FC Admira (Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 17.00 Uhr, SR Spurny). Bisheriges Saisonergebnis: 1:0 (a). 2020/21: 0:1 (a), 3:1 (h)

Salzburg: Köhn – Kristensen, Wöber, Solet, Ulmer – N. Seiwald, Camara, Aaronson, Sucic – Adeyemi, Okafor

Ersatz: Mantl – Onguene, Bernardo, Ludewig, Guindo, Bernede, Diambou, Kjærgaard, Sesko, Adamu

Es fehlen: Capaldo (gesperrt), Junuzovic (Ferse), Koita, Okoh (beide Knie), Piatkowski (Knöchel), Vallci (Achillessehne)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Datkovic, Schmiedl, Lukacevic – Malicsek, Ebner – Kronberger, Kerschbaum, Patrick – Mustapha

Ersatz: Hadzikic – Bauer, Brugger, Vorsager, Babuscu, Hausjell, Gattermayer, Ganda

Es fehlen: Ristanic (Leiste), Elmkies (Oberschenkel), Starkl (Knöchel)

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SV Ried – TSV Hartberg (Ried, josko Arena, 17.00 Uhr, SR Altmann). Bisheriges Saisonergebnis: 1:1 (a). 2020/21: 2:0 (h), 1:1 (a), 3:2 (h), 1:1 (a)

Ried: Sahin-Radlinger – Reiner, Lackner, Plavotic – Wießmeier, Offenbacher, Ziegl, Pomer – Bajic, Chabbi, Nutz

Ersatz: Haas – Meisl, Jovicic, Lercher, Stosic, F. Seiwald, Valdir, Satin, Mikic

Es fehlt: Gragger (nach Kreuzbandriss)

Hartberg: Swete – Stec, Rotter, Sonnleitner, Klem – Kainz, Horvat – Niemann, Heil, Belakovic – Tadic

Ersatz: Sallinger – Schantl, Kofler, Steinwender, Gollner, Avdijaj, Erhardt, Paintsil, Lemoine, Lema

Es fehlt: Sturm (verletzt)