Viele schlugen am letzten Einkaufssamstag vor dem Lockdown noch zu, in Wien wurde die Innenstadt aber aufgrund der Proteste eher gemieden.

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Wien – Der letzte Einkaufstag vor dem Lockdown hat dem Handel einen Mehrumsatz von im Schnitt 15 Prozent beschert. Auch die Kundenfrequenz sei um rund 10 Prozent über den Vergleichstagen aus 2019 gelegen, erklärte der Handelsverband nach dem Einkaufssamstag. Der erhöhte Kundenandrang sei quer durch ganz Österreich zu spüren gewesen, allerdings im Westen stärker ausgeprägt als in Ostösterreich, hieß es.

"Der letzte Einkaufssamstag vor dem harten Lockdown war in vielen Bereichen ein guter. Allerdings kann er in keiner Weise das Tal der Tränen wettmachen, das jetzt auf den Handel zukommt. In Wien wurde die Einkaufslaune durch eine Demo getrübt, die in der Innenstadt vielerorts zu Totalausfällen geführt hat", bilanzierte Handelsverbands-Chef Rainer Will.

Shoppingzentren zeichnen durchwachsenes Bild

Vor manchen Geschäften bildeten sich Schlangen, insbesondere wo Rabatte oder vorgezogene Black Friday Specials angeboten wurden. Die Elektro-, Spielzeug-, Sport-, Kosmetik-, Buch- und Modehändler waren laut Handelsverband die am stärksten nachgefragten Branchen. Bei den Shoppingcentern seien die Besucherzahlen durchwachsen gewesen – manche waren sehr gut, andere unterdurchschnittlich gut besucht.

In Wien seien die negativen Auswirkungen der großen Anti-Corona-Demo im gesamten ersten Bezirk und auch auf der Mariahilfer Straße deutlich spürbar gewesen. Entsprechende Warnungen im Fernsehen und Radio, die Wiener City zu meiden, hätten insbesondere dem Uhren-, Schmuck- und Modehandel im ersten Bezirk einiges an Umsatz gekostet.

Umsatzminus von 25 Prozent im Vergleich zu 2019

Abgesehen von der Wiener Innenstadt waren die Handelsumsätze auch regional sehr unterschiedlich verteilt. So mussten etwa die Bezirkshauptstädte in den Tourismusregionen im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 Umsatzverluste verkraften.

Laut Handelsverband stehen die Händler derzeit, verglichen mit den November 2019, mit einem Umsatzminus von 25 Prozent da. Dies sei vor allem auf den Lockdown für Ungeimpfte zurückzuführen. Wegen der anstehenden Weihnachtsgelder müssten die staatlichen Hilfen mit dem ersten Tag des generellen Lockdowns fließen. (APA, 21.11.2021)