Foto: ORF/Berghammer Film

Bisher hat es niemand geschafft, Muttermilch, Blut und Sperma künstlich zu erzeugen, diese Substanzen werden in Banken gesammelt, um dann später wieder in menschlichen Körpern zu landen. Die Filmemacherin Karin Berghammer hat sich in ihrer Dokumentation Top Sekret – Körperflüssigkeiten als Ware angesehen, wie diese Substanzen global gehandelt werden, was sie wert sind, wer davon profitiert und wie es Spendern und Spenderinnen damit geht, wenn ihr Blut, ihre Milch oder ihr Sperma zu einem lukrativen Geschäft werden. Die Doku vom Sonntag ist in der ORF-TVthek nachzusehen.

In Europa ist die Muttermilchspende nicht kommerzia lisiert, in den USA hingegen wird diese Spende sehr gut bezahlt, was zu einem ethischen Problem führt:_Eigene Kinder werden dann mit billiger Ersatzmilch abgespeist, die Muttermilch verkauft, um damit Geld zu verdienen. Und weil Muttermilch auch Stammzellen enthält, ist sie auch für die Forschung, etwa für Antikrebstherapien, interessant.

Berghammer hat auch eine Frau getroffen, die wegen eines Immundefekts darauf angewiesen ist, dass Menschen Plasma spenden, Plasma ist aber auch in der Schönheitsindustrie heiß begehrt. Und sie spricht mit Samenspendern über ihre Motivation und darüber, wie es ihnen damit geht, als Ware behandelt zu werden. Sehenswert. (Astrid Ebenführer, 22.11.2021)