Bildungsminister Heinz Faßmann.

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"Die Zeit ist leider immer eine sehr gedrängte", meint die samtene Stimme morgens im Radio. Nein, es ist kein Beitrag der Sendung Einfach zum Nachdenken. Es ist Bildungsminister Heinz Faßmann, der im Morgenjournal auf Ö1 zu den offenen Schulen, die man nach Möglichkeit nicht besuchen soll, Fragen beantwortet. Zu einer Zeit, da gestresste Eltern im ganzen Land noch letzte Pausenbrote schmieren oder ein spätes Frühstück richten, weil die Kinder zu Hause geblieben sind. Was nämlich besser ist, das sollen sie selbst entscheiden.

Am Freitag haben Eltern, Kinder und Jugendliche und alle, die sie unterrichten, erfahren, dass die Schulen in einen Lockdown gehen. Oder eben doch nicht. Was Schulen im ganzen Land am Wochenende einte, war Ratlosigkeit.

Der Bildungsminister meint, es sei "nicht meine Schuld", habe er doch selbst "erst am Freitag in der Früh von den Beschlüssen der Landeshauptleute mit dem Kanzler erfahren". Aber die Situation in den Spitälern könne doch auch für ihn nicht überraschend gekommen sein, wendet eine verwunderte Radiojournalistin ein. Das sei "nicht überraschend gekommen", gibt Faßmann zu, deswegen habe man "schon im Sommer angefangen, uns Laborplätze zu reservieren". Mit anderen Worten: Wir sind Europameister im Testen. (Colette M. Schmidt, 22.11.2021)