Minister Faßmann war Dienstagabend zu Gast bei Susanne Schnabl im ORF-"Report", das Interview finden Sie hier zum Nachsehen in der ORF-TVThek.

Foto: screenshot, tvthek.orf.at

So spannend unsere Lebenslage auch ist, der vierte Lockdown bringt Ermüdungserscheinungen mit sich. Heimarbeit plus die jahreszeitlich bedingte finnische Tagesdunkelheit vermitteln die Empfindung, seine Existenz gerade in einem Tunnel zu absolvieren. Jenes Strahlen am Tunnelende ist dabei nur das künstliche Licht eines TV-Geräts, das Neuheiten etwa aus dem Schulbereich bringt. Betrachtet man die letzten Tage, haben auch diese News leider aber – statt zu erfreuen – alle Betroffenen eher nur auf Trab gehalten. Nicht wahnsinnig stimmungshebend ist es somit, Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) im ORF-"Report" zu sehen.

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Er war jener, der die Schulen offen halten wollte, bis die Entscheidung "daheim oder in der Schule" Eltern überlassen wurde, um das Regelwerk nun einer Ergänzung zu unterziehen: Schulklassen hätten – ab zwei festgestellten Corona-Fällen – für fast eine Woche daheim zu bleiben. Angesichts der Wankelmütigkeit der Verordnungen war die Frage von Susanne Schnabl nicht unberechtigt, ob der Minister im Zuge der Verhandlungen mit Rücktritt gedroht habe. Das habe man halt so gehört. Der Mann mit der sanften Stimme, der Widersprüche und Abgründe an Planlosigkeit immer elegant zu vernebeln versteht, hat das natürlich auch nur aus den Medien erfahren. Kein Thema.

Sein aktuelles Anliegen geht in Richtung Optimismus. PCR-Testungen würden Anlass zur Hoffnung geben. Auch "meine Abwasseranalytik zeigt mir ein Signal in Richtung: Die Krise könnte bald stabilisiert sein!" Im Tunnel des Homeoffice leuchtet es kurz freudvoll auf. Wobei man natürlich bange hofft, dass die Gedanken des Ministers die Folge eines Rendezvous mit der Realität sind. (Ljubiša Tošić, 24.11.2011)