Vom Verkehrsbund hieß es, man akzeptiere private Meinungen. Das Unternehmen dürfe damit jedoch nicht instrumentalisiert werden.

Foto: FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

Linz – Jener Busfahrer, der Freitagabend in Linz einen Bus des Oberösterreichischen Verkehrsverbunds (OÖVV) mit der Leuchtschrift "Impfen ist Mord" versehen hat, wurde nun ausgeforscht und fristlos entlassen. Dank mehrerer Zeugenaussagen zur Uhrzeit und Bildern, auf denen das Kennzeichen des Fahrzeugs zu sehen war, konnte der Mann eindeutig identifiziert werden, berichtete der OÖVV am Mittwoch.

Schrift in Pause oder nach Dienstende geändert

Der Fahrer war für das Unternehmen Dr. Richard tätig, das sich von ihm trennte. Beide Verkehrsunternehmen hatten sich gleich nach dem Auftauchen der Bilder von der Botschaft distanziert. Das Bild des Busses kursierte seit Samstag auf Social Media. Wo normalerweise Liniennummer und Fahrziel zu lesen sind, prangte in Leuchtschrift "Impfen ist Mord". Die Schrift könne nur vom Lenker in einer Pause oder nach Dienstschluss verändert worden sein, hieß es beim OÖVV. Experten bestätigten die Echtheit des Bildes. Die Gratiszeitung "Heute" (Mittwoch-Ausgabe) sprach mit der 17-Jährigen, die das Foto mit ihrem Handy gemacht hatte.

Beim OÖVV war man froh, dass sich die Sache geklärt hat. "Wir akzeptieren und respektieren jede private Meinung und Haltung. Sobald allerdings öffentliche Verkehrsmittel des OÖ Verkehrsverbundes instrumentalisiert werden, um private Meinungen und Ansichten zu verbreiten, müssen wir natürlich handeln und gemeinsam mit dem verantwortlichen Verkehrsunternehmen entsprechende Maßnahmen einleiten", sagte Geschäftsführer Herbert Kubasta. "Nichtsdestotrotz bedauern wir es sehr, dass die sehr angespannte Corona-Situation Menschen zu solchen Handlungen veranlasst und im konkreten Fall dazu geführt hat, dass ein Lenker in Zukunft keine OÖVV-Busse mehr steuern wird." (APA, 24.11.2021)