Die Falcon-9-Rakete startete im Zuge der Dart-Mission.
Foto: Bill Ingalls / NASA / AFP

Sie ist unterwegs: Erstmals hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa eine Sonde starten lassen, die absichtlich in einen Asteroiden krachen und dadurch dessen Flugbahn verändern soll. Das Fluggerät startete Mittwochfrüh MEZ mithilfe einer Space-X-"Falcon 9"-Rakete vom US-Staat Kalifornien aus. Von der rund 330 Millionen Dollar (rund 290 Millionen Euro) teuren Mission Dart (kurz für: Double Asteroid Redirection Test) erhofft sich die Nasa Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte.

"Asteroid Dimorphos: Wir kriegen dich", twitterte die NASA kurz nach dem Start. Mittlerweile wurden die ersten Signale des ausgesandten Flugobjekts registriert, das in den kommenden Stunden seine Sonnensegel weiter ausfahren wird. Rund zehn Monate ist Dart unterwegs zum Asteroiden, im kommenden Oktober soll die Sonde auf ihn treffen.

Dimorphos hat einen Durchmesser von rund 160 Metern und hängt mit seinem größeren Zwillingsasteroiden Didymos zusammen, der ganze 800 Meter im Durchmesser misst. Zwar wurde der Doppelasteroid als potenziell gefährlicher Asteroid klassifiziert, weil er sich relativ nah an die Erde annähern kann. Im November 2003 betrug die Distanz 0,04 AE (Astronomische Einheit), das sind etwa sechs Millionen Kilometer. Berechnungen der Nasa zufolge stellt er aktuell aber keine Gefahr für die Erde dar.

Den Start der Rakete verfolgte auch "ein Freund der Nasa" vor Ort mit.
Foto: Gene Blevins / imago images / ZUMA Wire

Keine unmittelbare Bedrohung bekannt

Die Mission ist so angelegt, dass der Asteroid auch nach dem Aufprall der Sonde, die nur eine Kamera an Bord hat, ungefährlich sein soll. Die Planung sieht vor, dass die rund zwölfstündige Umlaufbahn von Dimorphos nach dem Aufprall von Dart um mindestens 73 Sekunden und möglicherweise bis zu zehn Minuten kürzer sein wird. Im Jahr 2024 soll die ESA-Mission "Hera" starten, um die Auswirkungen des Aufpralls genauer zu untersuchen.

Derzeit wissen Forschende von keinem Asteroiden, der in absehbarer Zeit direkt auf die Erde zurasen könnte. Es gibt rund 27.000 identifizierte Asteroiden in der Nähe unseres Planeten, davon haben rund 10.000 einen beachtlichen Durchmesser von mehr als 140 Metern. (APA, red, 24.11.2021)