Der nächste ORF-General Roland Weißmann wird zum Start weniger verdienen als der amtierende ORF-Chef.

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Wien – Der nächste Generaldirektor des ORF, Roland Weißmann, und sein Team werden den ORF günstiger kommen als die amtierende Führung. Das erklärt der Vorsitzende des Stiftungsrats, Norbert Steger, auf STANDARD-Anfrage. Über die Höhe der Vergütung für den General und die Direktoren äußert er sich nicht.

Die GIS-Gebührenerhöhung um acht Prozent ab Frühjahr 2022 solle nicht in die Managementgehälter fließen, sagt Steger. Der Vorsitzende hat im Oktober beim Gebührenbeschluss nicht mitgestimmt. Er hatte technische Probleme, an der Sitzung aus dem Ausland teilzunehmen.

Der amtierende ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz soll nach mehreren inoffiziellen ORF-Quellen inzwischen bei rund 420.000 Euro pro Jahr liegen, jedenfalls länger amtierende Direktoren bei rund 300.000 Euro.

Vergütung und Verschlechterung

Der Vorsitzende des ORF-Stiftungsrats ist zuständig für die Vertragsgestaltung mit dem ORF-Generaldirektor. Eine beratende Funktion hat ein im Oktober mit Stiftungsratsbeschluss einberufener Vergütungsausschuss des Stiftungsrats. Für die Verträge mit den Direktoren ist dann der ORF-Generaldirektor zuständig.

Der Vergütungsausschuss hat das Generalsgehalt mit den Vergütungen für Intendanten und Generaldirektoren etwa deutscher Anstalten oder auch der BBC verglichen, erklärt Steger. Der ORF-Manager liege derzeit im "oberen Drittel" des internationalen Vergleichs. Das werde sich künftig ändern.

Intendanten der ARD kommen nach Angaben des Ersten Deutschen Fernsehens auf 257.000 bis 404.000 Euro Grundvergütung. Das Grundgehalt des ZDF-Intendanten lag nach Senderangaben 2019 bei 368.000 Euro.

Alexander Wrabetz führte den ORF seit 2006. Auch Wrabetz habe zu Beginn seiner Tätigkeit ein geringeres Gehalt als heute, erklärt Steger.

Publikumsrat arbeitet alle Empfehlungen an Wrabetz auf – und erinnert an die offenen

Am Donnerstag wird ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz die letzte Sitzung des ORF-Publikumsrats in seiner Amtszeit auslassen. Er ist aus beruflichen Gründen entschuldigt.

Die Absenz zum Abschied könnte aber auch daran liegen, dass der Publikumsrat all seine Empfehlungen an Wrabetz (und den von ihm geführten ORF) aus den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten noch einmal durchgesehen hat. Und er erinnert aus Anlass von Wrabetz' Abschied mit Ende 2021 an die noch nicht umgesetzten Empfehlungen – etwa ein gemeinsames Volksgruppen-Magazin. (fid, 25.11.2021)