Der Finanzminister investierte eine bemerkenswerte Summe in ganze sieben Rechtsgutachten.

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Was kann man für 180.000 Euro Schönes und Gutes machen?

Na, man kann z. B. einigen der vielen wertvollen humanitären NGOs, die jetzt zur Weihnachtszeit um Spenden bitten, recht substanzielle Beträge zukommen lassen. Man kann auch, wie von Twitteranten vorgeschlagen, für all jene Schulklassen, die gerade das "Faßmann’sche Chaostheorem" lernen, noch mehr Luftaustauschfilter kaufen. Wäre aber irgendwie ungerecht, da nicht für alle Klassen möglich.

Oder man kann, wie das türkise Familienmitglied Gernot Blümel, mit 180.000 Flocken, Euronen, Mäusen, Silberlingen etc. insgesamt sieben Rechtsgutachten bestellen, wonach der Herr Finanzminister Blümel bei seiner Sabotage des Ibiza-Untersuchungsausschusses völlig richtig gehandelt hat. Es ging darum, dass Blümel verständlicherweise Akten mit Chats und dergleichen, u. a. von Thomas "Du bist Familie" Schmid, nicht an den Ausschuss liefern wollte. Und er hat ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs in dieser Angelegenheit ignoriert, bis der Bundespräsident das Urteil per Exekution durchsetzte – in einem normalen Staat eigentlich ein Rücktrittsgrund. Davor aber setzte Blümel noch eine ganze Gutachterbatterie ein, um nur ja nicht dem Recht Genüge tun zu müssen. Macht 180.000 Euro.

Eine bemerkenswerte Summe, die der Finanzminister in dieses Vereitelungsverfahren – vergeblich – investierte. Aber das ist uns die Familie doch wert, oder? (Hans Rauscher, 25.11.2021)