So war das.

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Rapids Geisterspiel in der Fußball-Europa-League hat nicht die erhoffte Sensation, sondern die erwartete Niederlage gebracht. Die Hütteldorfer waren am Donnerstag im Allianz-Stadion beim 0:2 gegen West Ham chancenlos und können damit die Gruppe H nicht mehr unter den besten zwei beenden. Trotzdem lebt die Hoffnung auf ein Überwintern im Europacup – bei einem Sieg im letzten Match am 9. Dezember bei Genk wäre Rapid Dritter und damit im Sechzehntelfinale der Conference League.

Ein Erfolg in Belgien hätte für den Klub große Bedeutung, betonte Interimscoach Steffen Hofmann. "Es wäre für den Verein ein enormer Booster, wenn wir gewinnen könnten." Von einem Sieg gegen West Ham war man hingegen weit entfernt. "Man hat gesehen, wir haben gegen eine Topmannschaft gespielt", sagte Hofmann.

Spekulationen

Vor der Partie habe man noch mit einer Überraschung spekuliert. "Wir haben versucht, die Stimmung in der Mannschaft hochzuhalten, und daran geglaubt, dass wir etwas reißen können. Leider ist es uns nicht gelungen." Schuld daran waren unter anderem die laut Hofmann "billigen" Gegentore. "Die wären zu verhindern gewesen."

In der Offensive verzeichnete Rapid die eine oder andere Halbchance. "Aber ich kann mich an ein Spiel gegen Aston Villa erinnern, da haben wir 1:0 gewonnen und gefühlt einmal aufs Tor geschossen." Diesmal blieb ein Lucky Punch aus, weshalb man nach fünf Runden weiter mit drei Punkten dasteht. "Es war nicht alles schlecht, aber bei weitem auch nicht alles gut", erklärte Hofmann.

Der Nachfolger von Dietmar Kühbauer hatte mit seiner Aufstellung überrascht – Marco Grüll, Ercan Kara und Maximilian Ullmann saßen zunächst auf der Bank. Grüll und Kara kamen nach etwa einer Stunde, konnten der Partie aber keine Wende geben. "Es war der Plan, die Jungs frisch gegen eine Mannschaft bringen zu können, die schon ein paar Meter auf dem Buckel hat", erzählte Hofmann. "Da war schon eine Idee dahinter, sie ist halt nicht aufgegangen." Zur Schonung für das Ried-Match am Sonntag habe er das Trio nicht draußen gelassen.

Keine Vorwürfe

Vorwürfe an seine Spieler gab es von Hofmann nicht. "Die Jungs haben alles probiert, es ist sich nicht ausgegangen." Nun gelte es, Lehren aus dem Duell mit dem Vierten der Premier League zu ziehen. "Aus diesen Partien können wir am meisten lernen, was es heißt, in Zweikämpfe zu gehen und Bälle nicht leicht herzugeben", meinte der Interimscoach.

Wie lange Hofmann noch für die Rapid-Profis verantwortlich sein wird, ist offen. Die Trainersuche in Hütteldorf läuft, als einer von mehreren Anwärtern gilt der kürzlich beim englischen Zweitligisten Barnsley gefeuerte Ex-Hartberg-Coach Markus Schopp. Parallel dazu schaut sich Sportgeschäftsführer Zoran Barisic auch auf dem Spielersektor um und hat für die Wintertransferzeit Rene Kriwak ins Auge gefasst. Der 1,98 Meter große 22-jährige Stürmer ist derzeit beim Ostligisten Wiener Sportclub engagiert. (APA, 26.11.2021)