Das Projekt Fairvelo setzt auf elektrisch angetriebene Lastenräder als Beitrag zur Mobilitätswende in Vorarlberg.

Foto: Kay Tkatzik/Riese & Müller GmbH

Dornbirn – Mit dem Projekt Fairvelo werden in Vorarlberg ambitionierte Ziele verfolgt. Geht es nach dem Initiator Eric Poscher-Mika, dann soll langfristig "an jeder Bushaltestelle Vorarlbergs ein Lastenrad verfügbar sein". Bis dahin ist es ein weiter Weg. Doch zumindest der erste Schritt ist nun getan. Die Crowdfunding-Kampagne hat ihr Minimalziel von 5.000 Euro erreicht, die Leihplattform für E-Lastenräder wird somit 2022 starten. Vorerst, so Poscher-Mika, in den Städten Dornbirn, Feldkirch und Bregenz.

Der Mastermind hinter der Idee ist Cargobike-Experte und Betreiber des Fahrradladens Vorradeln in Dornbirn. Die Leihplattform ist ein langgehegter Traum von Poscher-Mika, der nun Realität wird. Über eine App bietet Fairvelo die einfache Möglichkeit, ein E-Lastenrad zu mieten, wann immer man es gerade benötigt – ob zum Einkaufen oder um die Kinder zu transportieren. Neben individuellen Nutzern werden auch Gemeinden, Unternehmen und Gemeinschaften ermutigt, an dem Projekt teilzunehmen.

Rheintal als perfekte Testregion

Über die Crowdfunding-Kampagne sowie Sponsoren werden die ersten Fairvelo-Bikes angeschafft und die dazugehörige Buchungsplattform aktiviert. Pro weiteren 4.000 Euro wird ein weiteres Lastenrad angeschafft, so der Organisator. Er sieht gerade im Rheintal und der Bodenseeregion großes Potenzial für E-Lastenräder. Die Unterstützerinnen und Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne erhalten im Gegenzug Gutscheine für die Nutzung der Fairvelos.

Das Projekt zielt darauf ab, möglichst vielen Menschen eine CO2-arme Form der Mobilität zugänglich zu machen und so einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten. Denn E-Lastenräder sind zwar praktisch, aber teuer in der Anschaffung. Diese Preishürde will man mit günstigen Leihgebühren überwinden. Für die ersten zwei Stunden sind jeweils zwei Euro Miete zu berappen, ab der dritten Stunde sinkt die Leihgebühr dann auf einen Euro pro Stunde.

Ein Lastenrad für den Block

Neben eigenen Verleihstandorten will Fairvelo sein Modell auch anderen schmackhaft machen. Kommunen und Unternehmen seien prädestiniert dafür, ist Poscher-Mika überzeugt. Aber auch die Parteien einer Wohnanlagen könnten sich ein E-Lastenrad und damit die Kosten dafür einfach teilen. Damit die Fahrräder in Schuss bleiben, hat man bei Fairvelo einen eigenen Werkstattservice, der dafür Sorge trägt, dass die Räder immer fahrbereit sind. Neben der Bereitstellung, Wartung und Versicherung der Räder bieten die Organisatoren ihren Partnern auch Marketingmaterial, Testaktionen und Projektarbeit an. "Um die Transporträder in der Bevölkerung bekannter zu machen und das Projekt zum Erfolg zu bringen", erklärt Poscher-Mika.

Sobald die ersten Fairvelos zum Verleih bereitstehen, wird es dazu einen Tretlager-Praxistest mitsamt Erfahrungsbericht geben. (Steffen Arora, 1.12.2021)