Immer häufiger wird über ein Verbot von Verbrennungsmotoren diskutiert. Dabei kochen mitunter auch die Emotionen hoch. Die Welt spaltet sich in zwei Lager. Jene, die die Verbrennungsmotoren am liebsten heute verbieten würden, und jene, für die ein Leben ohne Benzin oder Diesel geradezu unvorstellbar ist.

Gerne meldet sich auch die Politik zu Wort. Sehr oft auch eher mit dem Spaltbeil als mit Sachverstand. Tatsache ist: Eine radikale Lösung würde zielgenau die Schwächsten in der Gesellschaft treffen. Wer Geld hat, kann sich aus Problemen immer leichter rauskaufen. Scheinbar auch aus einem Umweltproblem mit einem neuen 2,5-Tonnen-Elektro-SUV. Deshalb sind zur Dekarbonisierung des Autoverkehrs intelligente Steuerungsmechanismen im Hintergrund notwendig anstatt radikaler Schlagworte.

Verbesserte Siedlungsstrukturen

Es gibt enorm viele Einflussgrößen, immer im Spannungsfeld zwischen Umwelt, Wirtschaft und sozialen Auswirkungen. Die Entfernung von Erdölprodukten aus dem Energiekreislauf des Verkehrs lässt sich auch ohne dezidierte Verbote gut steuern. Außerdem müssen auch Siedlungsstrukturen verbessert werden, damit wir von vornherein nicht so viel Auto fahren müssen.

Der Weg ist ohnehin vorgezeichnet: Allein über Normverbrauchsabgabe und motorbezogene Versicherungssteuer lässt sich genug Druck in Richtung Dekarbonisierung machen. Wenn ein Autohersteller beschließt, ab einem bestimmten Datum keine Verbrennungsmotoren mehr anzubieten, dann ist das ganz in Ordnung, aber man sollte es nicht mit einer amtlichen Erklärung verwechseln. (Rudolf Skarics, 5.12.2021)