Der niederösterreichische Landtag wird in den kommenden Wochen zusammentreten, um die Schließung der Ötscherlifte zu diskutieren.

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St. Pölten – Sozialdemokraten und Freiheitliche werden in Niederösterreich einen Antrag für eine Sondersitzung des Landtags einbringen. Anlass ist die geplante Schließung des Skigebiets Ötscherlifte in der Gemeinde Lackenhof im Mostviertel. Das Land ist zu 40 Prozent an dem Betrieb beteiligt und trägt die Entscheidung mit. SPÖ und FPÖ wollen das Skigebiet aber erhalten. Sie sitzen dank einer Proporzregelung mit der absolut regierenden ÖVP in der Landesregierung.

"Es gibt dringenden Handlungsbedarf, wenn nicht Unternehmen über Nacht vor den Trümmern ihrer Existenz stehen sollen, wenn nicht eine ganze Region wirtschaftlich vernichtet werden soll", wird SPÖ-Klubchef Rainhard Hundsmüller in einer Aussendung zitiert. Ein Gutachten soll die volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer Schließung der Ötscherlifte klären.

"Husch-pfusch-Aktion der ÖVP"

"Für die Betriebe und Arbeitnehmer vor Ort herrscht noch nie da gewesene absolute Planungsunsicherheit. Keiner weiß, wie es weitergehen soll, und das nur wenige Wochen vor Weihnachten", sagt FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer. Das Aufgeben des Skigebiets durch das Land sei "definitiv kein gelebtes Miteinander, sondern eine übereilige Husch-pfusch-Aktion der ÖVP gegen die Interessen des Landes Niederösterreich und seiner Landsleute".

Der zuständige ÖVP-Landesrat Jochen Danninger hat noch am Wochenende ein Hilfspaket für die Region im Ausmaß von drei Millionen Euro angekündigt. Einen Weiterbetrieb der Ötscherlifte hat er allerdings ausgeschlossen – das Unternehmen sei aufgrund von Besucherrückgang und schlechter Lage nicht mehr wirtschaftlich.

SPÖ und FPÖ haben den Antrag für "die nächsten Tage" angekündigt. Acht Tage nach dem Einbringen muss der Landtag dann zusammentreten. (red, 30.11.2021)