Dieter Bornemann, Vorsitzender des ORF-Redakteursrates.

Foto: ORF/Günther Pichlkostner

Wien – Der ORF-Redakteursausschuss hat am Dienstag in seiner Online-Tagung einstimmig eine Resolution beschlossen, in der die Sicherung der Unabhängigkeit der Berichterstattung gefordert wird. An Bundeskanzler Alexander Schallenberg wird in seiner Funktion als Medienminister appelliert, "das ORF-Gesetz rasch zu modernisieren und uns mit digitalen Formaten die Möglichkeit zu geben, auch in Zukunft junges Publikum zu erreichen". Ebenfalls notwendig sei "eine Neuaufstellung der Finanzierung – Stichwort 'Schließung der Streaming-Lücke'".

An die neue ORF-Geschäftsführung mit Generaldirektor Roland Weißmann an der Spitze, mit Ingrid Thurnher als Radio-Direktorin und Stefanie Groiss-Horowitz als Programm-Direktorin richtet sich der Appell, "alles dafür zu tun, um Pluralität und Unabhängigkeit der Berichterstattung abzusichern". Der neue Multi-Mediale Newsroom, den die Redaktionen von Radio, Online, TV und Teletext in wenigen Monaten beziehen werden, dürfe "auf keinen Fall zu einem journalistischen Einheitsbrei führen". Dringend notwendig sei auch "die Modernisierung des Redakteursstatutes, damit die Redakteurinnen und Redakteure in Zukunft besser vor politischer Einflussnahme geschützt sind und die im ORF-Gesetz festgelegten Mitspracherechte auch wirksam umgesetzt werden können".

In den ersten Monaten müsse von der neuen Geschäftsführung "alles dafür getan werden, um Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit der Berichterstattung auch in Zukunft unter den neuen technischen Rahmenbedingungen abzusichern und auszubauen". Der ORF-Redakteursausschuss setzt sich aus den Redakteurssprecherinnen und Redakteurssprechern aller Bereiche (Radio, TV, Online, Teletext und Landesstudios) zusammen. (red, 30.11.2021)