Gestern war Giving Tuesday: weltweiter Tag des Gebens. Quasi als Gegenentwurf zum Shoppingwahnsinn an Tagen wie dem Black Friday erfunden, geht’s drum, zu geben und Gutes zu tun. Ein Lächeln reicht schon, etwas Zeit oder Geld und Spenden, heißt es auf der Homepage von Giving Tuesday Österreich.

Aber Österreich ist eh nicht nur beim Nehmen, sondern auch beim Geben immer dabei, geht stets mit gutem Beispiel voran, wie man auch in der Ära Grelltürkis-Grün erleben darf. Mögen andere Länder geben, indem sie, zum Beispiel, Flüchtlingskinder aus Lesbos aufnehmen. Österreich gibt, indem es kalt lächelnd Zelte schickt.

Andere Länder nehmen Flüchtlinge auf, Österreich schickt Zelte.
Foto: imago images/ANE Edition

Ein paar Kinder oder Familien aufnehmen? Aber wir doch nicht. Auch gefährdete Menschen in Afghanistan werden besser von anderen gerettet, Österreich gibt immerhin ein Achselzucken.

Wobei, ganz so sind wir auch wieder nicht: Im August haben wir Impfstoff nach Bosnien-Herzegowina verschenkt! Dass dies im Oktober und November abgelaufen ist und daher viel weggeworfen werden musste, ist eine blöde Gschicht. Aber aufs nahe Ablaufdatum hatte Österreich die Beschenkten im Vorhinein hingewiesen. Selber schuld also.

Aber gut, jetzt ist der Dezember da und Weihnachten naht. Da wird wohl auch das offizielle Österreich etwas zu verschenken, etwas zu geben haben. Seliges Lachen und Kampflächeln zum Beispiel, wie bei der jüngsten Licht ins Dunkel-Gala. (Renate Graber, 30.11.2021)