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Der Kaufpreis wird nicht verraten, die Origimm-Gründerin zeigt sich allerdings äußerst zufrieden.

Foto: REUTERS/Dado Ruvic

Wien – Der französische Pharmakonzern Sanofi übernimmt die Wiener Biotech-Firma Origimm und will dadurch sein Impfgeschäft stärken. Über den Kaufpreis wurde – wie bei solchen Deals nicht unüblich – Stillschweigen vereinbart. "Ich kann keine Zahlen nennen, aber es war ein sehr gutes Geschäft", sagt Gründerin Sanja Selak zum STANDARD. Bisher stand Origimm im Besitz von ihr und einer Stiftung.

Origimm ist auf Hautkrankheiten spezialisiert und hat eigenen Angaben zufolge als erstes Unternehmen weltweit ein Mittel gegen Akne in die klinische Versuchsphase gebracht. Es handelt sich dabei um eine impfstoffbasierte Immuntherapie gegen Akne. "Vereinfacht gesagt haben wir in ein Verfahren entwickelt, das die schlechten von den guten Bakterien auf der Haut unterscheiden kann und somit Akne effektiv bekämpft", sagt Selak. Es werde bis zur Marktreife zwar noch ein paar Jahre dauern, mit der Hilfe von Sanofi würde es aber klar schneller gehen. Origimm ergänze damit die Sanofi-Forschungsplattform für mRNA-Impfstoffe, heißt es bei den Franzosen.

Keine großen Veränderungen

Für die 20 Angestellten am Hauptsitz in Wien soll sich durch die Übernahme nichts ändern. Die Arbeit gehe weiter wie bisher, lediglich das Team würde um ein paar Personen aufgestockt. Ansonsten hofft Selak, von der Schlagkraft eines solchen Konzerns profitieren zu können, ihr Unternehmen habe im Gegenzug Vorsprung in gewissen Forschungsgebieten.

Das Impfstoffgeschäft gehört nach der Abkehr von der Diabetes-Forschung bei Sanofi zu den wichtigsten Stützpfeilern. Der Konzern will mit Impfstoffen bis 2025 den Umsatz im Schnitt jährlich im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ankurbeln und bis Ende des Jahrzehnts die Impfstoffverkäufe mehr als verdoppeln. Schwerpunkt sind dabei Impfstoffe gegen Grippe, Meningitis sowie Polio- und Boosterimpfungen. Sanofi rechnet damit, bis 2025 zehn Impfstoffe in klinische Studien überführen zu können, sechs davon mRNA-Impfstoffe. (and, 1.12.2021)