Twitter ging neben China noch in fünf anderen Ländern gegen mutmaßliche Propaganda vor.

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Twitter hat wegen des Vorwurfs staatsnaher Propaganda fast 3.500 chinesische Nutzerkonten gesperrt. 2.048 und damit deutlich mehr als die Hälfte der Konten hätten die Darstellung der Kommunistischen Partei zum Umgang mit der muslimischen Minderheit der Uiguren verbreitet, erklärte das Unternehmen. 112 weitere gesperrte Konten hätten in Verbindung zu einem Unternehmen gestanden, das von der Regionalregierung der Provinz Xinjiang unterstützt wird, in der die Uiguren leben.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und Forschern sind in Xinjiang mehr als eine Million Uiguren und andere Muslime in Hunderten Haftlagern eingesperrt. Sie werden dort nach Angaben der Aktivisten zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise auch misshandelt. Die chinesische Regierung spricht von "Bildungszentren", die dem Kampf gegen islamistische Radikalisierung dienten.

Insgesamt ging Twitter gegen mutmaßliche Propaganda-Nutzerkonten in sechs Ländern vor. Neben China waren das Mexiko, Russland, Tansania, Uganda und Venezuela. "In den meisten Fällen wurden die Accounts wegen verschiedener Verstöße gegen die Regeln unserer Plattform gegen Manipulation und Spams abgeschaltet", teilte Twitter am Donnerstag mit. Online-Plattformen wie Twitter und Facebook haben in den vergangenen Jahren ihr Vorgehen gegen staatliche Propaganda und die Verbreitung von Falschinformationen verschärft. (APA, 2.12.2021)