Im ersten Lockdown füllten Zoom-Partys die Abende zu Hause, später folgten ausgedehnte Spaziergänge, und schließlich verbrachten viele die Zeit der Sperren mit Schlangestehen. Im aktuellen Lockdown kommt dabei zumindest ein bisschen Adventstimmung auf.

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Kaiserschmarren und Sachertorte: Take-away-Klassiker in Wien

Sie waren der Renner während des zweiten und dritten Lockdowns vor einem Jahr – und feiern nun ein Comeback: Die K. u. K. Hofzuckerbäckerei Demel bietet den hauseigenen Kaiserschmarren erneut zum Mitnehmen an – auch Nougatknödel und andere Leckereien gibt es to go. Gekocht wird in der Auslage, damit man während des Schlangestehens auch etwas zu sehen hat. Das Kochen in der Auslage zieht auch immer wieder Leute an, die einfach nur vorbeispazieren.

Auch das Sacher setzt auf bewährte Lockdownstrategien: Wie letzten Winter schon gibt es auch dieses Jahr den Drive-in. Das Sortiment ist groß und umfasst ebenfalls Kaiserschmarren, natürlich die Torte und den Sacher-Würfel. Wer den Weg nicht auf sich nehmen will, kann sich auch beliefern lassen: entweder über das Sacher direkt oder über den Zustellservice Mjam.

Demel
1., Kohlmarkt 14
Täglich: 10–19 Uhr

Sacher
1., Philharmonikerstraße 4
Täglich: 12–17 Uhr

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Buchteln, Kuchen, Palatschinken: Sich den Lockdown versüßen

Um die Buchteln aus der Vollpension kommt man in diesem Lockdown nicht herum: Fluffiger Germteig, klassisch mit Powidl gefüllt und in süße Vanillesoße getränkt, breiten sich die Bälle in den sozialen Medien aus. Die Omas und Opas, die neben ihrer Pension in den Generationencafés jobben, verpacken an zwei Standorten das Selbstgebackene zum Mitnehmen. Statt der Buchtel kann man auch zum Kuchen greifen, Kaffee gibt’s sowieso dazu. Die Idee dahinter: eine sinnvolle Beschäftigung für Ältere, bei der sie sich etwas dazuverdienen können.

Wer mit Marille gefülltes Süßes bevorzugt, wird am Wochenende bei Viola fündig. Dann werden – sofern es nicht regnet – vor dem Café Palatschinken mit hausgemachter Füllung verkauft. Dazu: selbstgebrauter Eierlikör, in den man sich hineinlegen könnte.

Vollpension
7., Mariahilfer Straße 33
Täglich: 11–18 Uhr

5., Schleifmühlgasse 16
Mittwoch bis Sonntag: 11–18 Uhr

Viola
8., Strozzigasse 42
Täglich: 11–17 Uhr, Crêpes am Wochenende ab 11.30 Uhr

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Es muss nicht immer Süß sein: Essen to go

Klingt komisch, schmeckt aber: Udonnudeln mit Mohn. Das Bruder, das vor kurzem vom Falstaff zur besten Restaurantbar des Jahres 2022 gekürt wurde, serviert auch Ofenkartoffeln sowie Bratwurst. Dazu gibt’s die Adventvariante des Cocktails: Punsch oder Tee, für das "Salz in der Suppe" kann man aus Alkoholischem wählen, etwa hausgemachtem Feigen-, Zitronen- oder Tannenschnaps.

Ähnlich geht es das Makotoya an. Am Stand vor der Ramen-Bar kann man zwischen Sake- (Reiswein) und Ume-Punsch (Zwetschge) entscheiden. Als Unterlage gibt es Edamame und Tori Karaage to go.

Wer japanische Suppen mag und Zeit hat, kann sich auch in diesem Lockdown in der Mochi Ramen Bar ein Ramen-Kit holen und zu Hause basteln.

Bruder
6., Windmühlgasse 20
Dienstag bis Samstag: ab 14 Uhr

Makotoya
6., Windmühlgasse 20
Täglich: 11.30–22 Uhr

Mochi Ramen Bar
2., Vorgartenmarkt Stand 12–29
Dienstag bis Donnerstag: 17–20.30 Uhr

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Punsch, Glühwein und Co: Heißgetränke für unterwegs

Der Weg in den Prater ist ein trister. Die Hütte zur Kernigen: zu. Die Jesuitenwiese, wo einst Lockdowns-Partys stiegen: still. Doch weiter Richtung Hauptallee riecht es plötzlich nach Alkohol. Im Garten steht zumindest eine Handvoll Leute, auch auf den Bänken entlang der Allee sitzt Kundschaft – immerhin muss man Punsch oder Glühwein 50 Meter von der Schank entfernt trinken. Bestellt man Erstgenanntes, gibt es die Option mit Schuss. Zur Wahl stehen Stroh 60 oder Gin, die kommen im Minifläschchen extra dazu.

Kaum hat man den warmen Becher in der Hand, stört auch der Schneefall nicht mehr. Der stört übrigens auch die Tischtennisspieler ein paar Schritte weiter an der WU nicht – noch so ein Lockdownhype.

Der Garten
2., Prater
Mo bis Fr: 15–23 Uhr, Sa bis So: 14–23 Uhr

Sperling
2., Augarten
Mo bis Fr: 12–17.30 Uhr, Sa und So: 11–17.30 Uhr

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Drinks to go: Die Alternative zum Punsch

Nicht alle mögen es: Auch wenn Punsch und Glühwein irgendwie zur Vorweihnachtszeit gehören, sind sie neben heiß trotzdem oft einfach zu süß, zu beerig oder zu rotweinig. Aus den Lockdowns und Nachtgastronomiebeschränkungen gelernt haben aber mittlerweile einige Bars.

Drinks At Home gibt es seit April 2021, als sich der Osten des Landes in die Osterruhe begab. Auf der Website kann man entweder einfach gleich ein Set der in Flaschen abgefüllten Cocktails nach Geschmacksrichtung bestellen oder einzeln seine favorisierten Getränke von den Lieblingsbars auswählen. Unter den Drinkabfüllenden findet sich unter anderem auch die Parfümerie, deren Betreiber auch das Café Wolfgang Coffee betreiben. Dort kann man sich die Drinks direkt abholen. Zum Take-away im Marmeladenglas lädt im Siebenten zudem die Maitiki-Bar.

Wolfgang Coffee
7., Zieglergasse
Montag bis Freitag: 9–16 Uhr, Samstag: 11–17 Uhr

Maitiki-Bar
7., Gardegasse 2
Donnerstag bis Sonntag: 16–22 Uhr

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Verlassener Christkindlmarkt: Statt Punsch gibt es eine Impfung

Wo sich um diese Zeit normalerweise die Massen durch schmale Gässchen schieben, macht sich der Lockdown besonders bemerkbar: Am Rathausplatz, wo der Christkindlmarkt fix und fertig aufgebaut und auch bereits ein paar Tage gelaufen ist, ist es still und ziemlich leer.

Vereinzelt schauen aber doch ein paar Besucher durch die Marktreihen, zum Christbaum, dem Herzerlbaum und den vielen Lichtern zwischendrin. Unterwegs sind vor allem Familien. Die Kinder haben offensichtlich eine Freude am leeren Christkindlmarkt – endlich ist Platz zum Rennen. Nur dass die Karusselle momentan auch stillstehen, sorgt für einen Dämpfer beim abendlichen Spaziergang. Punsch suchen die Eltern vergeblich, To-go-Stand ist keiner in Sicht.

Und vor dem Eingang zum Weihnachtsmarkt ist dennoch ordentlich was los – einer Impfbox sei Dank. Etwa 50 Leute stehen am Montagabend Schlange für die Covid-Impfung. Ganz ausgestorben ist der Rathausplatz dank dennoch festlicher Beleuchtung und des Impfangebots also doch nicht.

Christkindlmarkt und Impfbox
1., Rathausplatz