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Vor der Champions League wartet Hartberg.

Foto: REUTERS/ROSSIGNOL

Fußball-Meister Red Bull Salzburg bestreitet am Samstag die Generalprobe für sein Highlight des Jahres. Die "Bullen" wollen im Bundesliga-Heimspiel gegen den TSV Hartberg Selbstvertrauen für das Duell am Mittwoch mit dem FC Sevilla tanken. Gegen die Andalusier benötigen die Salzburger wieder im leeren Stadion in Wals-Siezenheim einen Punkt, um erstmals in der Clubgeschichte das Achtelfinale der Champions League zu erreichen.

Ausgerechnet in dieser Phase werden die Mozartstädter von massiven Personalproblemen geplagt. Sechs Profis fallen wegen Verletzungen aus, zudem ist gegen Hartberg Mohamed Camara gesperrt. Hinter dem Einsatz von Noah Okafor steht aufgrund einer Oberschenkelblessur ein Fragezeichen. Trainer Matthias Jaissle zeigte sich dennoch gelassen. "Natürlich will ein Trainer immer aus der vollen Kapelle schöpfen, aber zu jammern, bringt nichts. Das ist nicht unsere Haltung, wir gehen bestmöglich damit um."

Man sei stark genug aufgestellt, um viele Ausfälle zu verkraften. "Wir wussten zu Anfang der Saison, dass wir einen sehr guten Kader haben, sowohl von der Qualität als auch von der Breite her. So können wir die lange Verletztenliste gut kompensieren", erklärte Jaissle.

Allerdings sprechen die jüngsten Ergebnisse eher gegen diese These. Nach einem überragenden Saisonstart schaute für die "Bullen" aus den vergangenen sechs Bewerbspartien nur ein Sieg heraus, zuletzt setzte es in der Vorwoche mit dem 1:2 bei Austria Klagenfurt die erste Meisterschafts-Niederlage in der laufenden Spielzeit. Daher warnte Andreas Ulmer: "Wir müssen unsere Basics richtig abrufen, die in den letzten Spielen nicht zu 100 Prozent da waren. Das müssen wir auf den Platz bringen."

Kampfspiele

Sturm Graz hat unterdessen nicht den Stein der Weisen gefunden, aber den "Stein der Erleichterung", der Trainer Christian Ilzer nach dem 1:0-Sieg im Nachtrag in Altach eigenem Bekunden nach vom Herzen fiel. Der erste Sieg seit 17. Oktober bremste die Talfahrt des Tabellenzweiten, der am Samstag (17.00 Uhr) nachlegen will. Die Admira von Coach Andreas Herzog kämpft hingegen weiter gegen den Abwärtstrend.

Die Dreifachbelastung aus Liga, Europacup und Corona hat ihre Spuren in Graz hinterlassen, das war in den vergangenen Wochen nicht zu übersehen. Und auch die Partie in Altach brachte die Zungen nicht zum Schnalzen. "Momentan liefern wir spielerisch alles andere als ein Feuerwerk, es sind echte Kampfspiele", befand Ilzer. Es sei kein Wunder: "Wir haben wochenlang auf ein Erfolgserlebnis gewartet. Man hat uns die Verunsicherung angemerkt. Die Erleichterung ist beim ganzen Team spürbar."

Die Admira könnte sich als dankbarer Gegner erweisen, sechs Partien sind die Südstädter schon ohne Sieg (drei Remis). Auch das jüngste 0:1 gegen den WAC geriet zur Enttäuschung, die "dringend benötigten" Punkte (Herzog) gingen an die Kärntner. Herzog vermisste Mut und Schlitzohrigkeit ebenso wie ein gutes Aufbauspiel, das soll sich ändern.

Klagenfurter Ambitionen

Nach dem überraschenden Erfolg über Red Bull Salzburg hat Austria Klagenfurt den nächsten Sieg im Visier. Der Fußball-Bundesliga-Aufsteiger trifft am Samstag in Innsbruck auf die WSG Tirol und würde mit einem Sieg der Teilnahme an der Meisterrunde einen weiteren Schritt näherkommen. Derzeit liegen die Kärntner an der vierten Stelle, der Siebente Austria und der Achte Rapid sind aber nur jeweils zwei Zähler entfernt.

Angesichts dieser Tabellenkonstellation warnte Trainer Peter Pacult vor überzogener Euphorie. "Der Sieg gegen Salzburg hat uns auch nur drei Punkte gebracht. Deswegen können wir mit der Meisterschaft nicht aufhören." Man müsse weiterhin hart arbeiten – von einem Top-sechs-Platz am Ende des Grunddurchgangs zu träumen, sei derzeit nicht angebracht, betonte der Wiener. "Wenn man sich anschaut, wie eng alles beinander ist, brauchen wir nicht über weit entfernte Dinge zu reden." (APA, red, 3.12.2021)

Samstag:

SK Sturm Graz – FC Admira (Graz, Merkur-Arena, 17.00 Uhr, SR Weinberger). Bisheriges Saisonergebnis: 1:1 (a). 2020/21: 3:0 (h), 0:0 (a)

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Affengruber, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stankovic – Kuen, Sarkaria, Prass – Yeboah, Jantscher

Ersatz: Schützenauer – Geyrhofer, Borkovic, Ljubic, Niangbo, Wels, Lang

Es fehlen: Gazibegovic (gesperrt), Hierländer (Knie), Kiteishvili (nach Syndesmoseband-OP), Ingolitsch, Trummer (beide im Mannschaftstraining), Mwepu (Knie)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Datkovic, Bauer, Lukacevic – Malicsek, Ebner – Ganda, Kerschbaum, Kronberger – Mustapha

Ersatz: Hadzikic – Brugger, Vorsager, Hausjell, Gattermayer, Patrick

Es fehlen: Schmiedl (gesperrt), Ristanic (Leiste), Elmkies (Oberschenkel), Starkl (Knöchel), Babuscu (nach Krankheit)

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WSG Tirol – SK Austria Klagenfurt (Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 17.00 Uhr, SR Ciochirca). Bisheriges Saisonergebnis: 1:2 (a). Keine Saisonergebnisse 2020/21

WSG: Oswald – Koch, Bacher, Behounek, Klassen – Rogelj, Müller, Petsos, Blume – Sabitzer, Vrioni

Ersatz: Schermer – Smith, Naschberger, Stumberger, Tomic, Awoudja, Wallner

Es fehlen: Anselm, Skrbo (beide verletzt)

Klagenfurt: Menzel – Saravanja, Mahrer, N. Wimmer, Schumacher – Cvetko, Gemicibasi, Timossi Andersson, Greil, Rieder – Pink

Ersatz: Köstenbauer – Jaritz, Fuchs, Roberts, Pecirep, Amanda

Es fehlen: Paul (gesperrt), Miesenböck (Adduktoren), Gkezos (Knöchel), Maciejewski, Von Haacke, Moreira (alle im Aufbautraining), Hütter, Moser, Quaner (alle verletzt bzw. krank)

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FC Red Bull Salzburg – TSV Hartberg (Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 17.00 Uhr, SR Muckenhammer). Bisheriges Saisonergebnis: 1:0 (a); 2020/21: 7:1 (h), 3:0 (a)

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Piatkowski, Guindo – Bernede – N. Seiwald, Capaldo – Aaronson – Sesko, Adamu

Ersatz: Mantl – Ulmer, Diambou, Sucic, Adeyemi, Okafor

Es fehlen: Bernardo (Knie), Junuzovic (Ferse), Koita (Knie), Okoh (Knie), Vallci (Achillessehne), Wöber (Muskelfaserriss), Camara (gesperrt)

Fraglich: Okafor (Oberschenkelprobleme)

Hartberg: Swete – Schantl, Sonnleitner, Steinwender, Gollner – Kainz, Horvat – Niemann, Heil, Avdijaj – Tadic

Ersatz: Sallinger – T. Kofler, Lemmerer, Lema, Erhardt, Paintsil

Es fehlt: Rotter (gesperrt)

Fraglich: Klem, Stec, Sturm (alle im Aufbautraining)