Bitterer Abend für Mönchengladbach und Trainer Adi Hütter.

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Stuttgart – Borussia Mönchengladbach hat am Sonntag ein historisches Debakel in der deutschen Fußball-Bundesliga erlebt. Eine Woche nach dem Derby-1:4 in Köln wurde das Team von Coach Adi Hütter im eigenen Stadion vom SC Freiburg beim 0:6 (0:6) regelrecht vorgeführt. Maximilian Eggestein (2.), Kevin Schade (5.), ÖFB-Teamspieler Philipp Lienhardt (12.), Nicolas Höfler (19.), Lucas Höler (25.) und Nico Schlotterbeck (37.) sorgten bei der ersten Saisonheimniederlage für mehrere Rekorde.

Die Freiburger schossen nach Angaben des Statistik-Dienstleisters Opta als erstes Team der Liga-Geschichte in einem Auswärtsspiel fünf Tore innerhalb der ersten 25 Minuten. Zugleich war das 6:0 der Breisgauer nach 45 Minuten die höchste Halbzeitführung eines Teams seit dem 29. April 1978 – damals führte Mönchengladbach im Fernduell um die deutsche Meisterschaft gegen den 1. FC Köln selbst zur Pause mit 6:0 zu Hause gegen Borussia Dortmund (Endstand 12:0). Nie zuvor seit ihrer Bundesliga-Zugehörigkeit hatten die Freiburger sechs Tore in einem Spiel erzielt.

Sechs Gegentreffer in 45 Minuten

Für Mönchengladbach bedeutete das 0:6 den größten Rückstand in einem Bundesliga-Spiel zur Pause. Zuvor war es 1979 ein 0:5 gegen den FC Bayern München (Endstand 1:7). Mehr Gegentore als sechs in einem Heimspiel hatten die Gladbacher zuletzt beim 2:8 im Oktober 1998 gegen Bayer Leverkusen kassiert. Sechs Gegentore in einer Hälfte für ein Heimteam hatte es bisher erst einmal gegeben – im September 1964 führte Dortmund mit 6:0 beim FC Schalke 04.

Ausgerechnet in dieser Partie gab Stefan Lainer sein Comeback nach überstandener Knöchelverletzung und mehrmonatiger Pause. Der ÖFB-Internationale erwischte wie seine Kollegen keinen guten Tag, er wurde nach einer halben Stunde ausgetauscht. Lienhart war bis zur 82. Minute im Einsatz.

Hütter war nach der Partie sichtlich gezeichnet. "In erster Linie gilt es, sich zu entschuldigen für unseren Auftritt heute, der auch nicht zu akzeptieren ist", sagte Hütter auf DAZN. Erst vor acht Tagen hatte es ein 1:4 gegen Köln gesetzt, dennoch stellt sich laut Sportdirektor Max Eberl nicht die Trainerfrage. "Da heißt es mal, durch dick und dünn zu gehen."

Zuvor hatte Hertha BSC bei der Premiere von Neo-Trainer Tayfun Korkut ein 2:2 beim VfB Stuttgart geholt. (APA/dpa, 5.12.2021)