Schon im Jänner mussten eine 52-jährige Niederösterreicherin und ihre drei Kinder im Alter von 26, 20 und 13 Jahren in der Nacht von der Bergrettung geborgen werden.

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Eine vierköpfige Familie aus Wien hat sich am Sonntag bei tiefwinterlichen Verhältnissen in den Bergen im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet verirrt. Gegen 18.30 Uhr setzten sie einen Notruf ab. Bergrettung und Alpinpolizei mussten aufsteigen und die Familie aus rund 1.800 Meter Seehöhe bei Dunkelheit ins Tal begleiten. Die Staatsanwaltschaft Leoben wird nun entscheiden müssen, ob die Eltern ihre Kinder fahrlässig in Gefahr gebracht haben, hieß es am Montag.

Der 47-Jährige, seine 43-jährige Frau und die beiden Kinder im Alter von neun und 13 Jahren waren erst gegen 15 Uhr zu der Bergtour auf die Rax aufgebrochen. Sie stiegen zu Fuß vom Parkplatz Preiner Gscheid über die Reißtalerhütte und den Reißtalersteig auf das Hochplateau der Rax auf. Dort verirrten sie sich aber, weil neben der Dunkelheit auch starker Nebel und Neuschnee die Verhältnisse erschwerten. Hinzu kamen starker Wind und Lawinengefahr. Die Familie musste daher gegen 18.30 Uhr einen Notruf absetzen.

Über GPS geortet

Einsatzkräfte der Bergrettung Mürzzuschlag sowie der Alpinpolizei Hochsteiermark orteten die vier Personen via GPS-Koordinaten und leiteten sie zu einem markierten Abstiegsweg. Bergretter fanden die Familie schließlich gegen 21.20 Uhr im Bereich Karl-Ludwig-Haus in einer Seehöhe von etwa 1.800 Metern. Die Eltern und die Kinder waren leicht unterkühlt, jedoch unverletzt. Die Familie wurde nach der medizinischen Erstversorgung von den rund 15 alpinen Einsatzkräften ins Tal begleitet. Von dort aus sind sie dann selbst heimgefahren.

Die Strecke vom Preiner Gscheid auf das Raxplateau und zurück ist auf Wanderwebsites mit rund fünfeinhalb Stunden angegeben, allerdings wird die Wanderung nur bis September empfohlen. Fast 1.000 Höhenmeter sind bei der Tour zu bewältigen. (APA, 6.12.2021)