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Im Sommer konnte Softbank-Chef Masayoshi Son noch lachen. Nun hofft er, mit dem Aktienrückkauf die Talfahrt an der Börse zu stoppen.

Foto: Reuters / Yuya Shino

Seit März dieses Jahres geht der Kurs der Softbank stetig nach unten. Auch in den vergangenen Tagen ging es mit der Aktie bergab. Der japanische Telekommunikations-, Medien- und Beteiligungskonzern musste zuletzt einige Rückschläge hinnehmen. Und das, obwohl im Mai Softbank-Gründer und -Chef Masayoshi Son noch einen Rekordgewinn vermeldete. Damals sprach er von einem "Regenbogen am Weg" – heute befinde man sich "in einem Schneesturm".

Hinter den Rückschlägen steht vor allem die Politik der chinesischen Regierung, die mit ihrer Handhabe tief in das unternehmerische Geschehen eingreift. So hat der chinesische Fahrdienstanbieter Didi Global wie berichtet auf Druck der lokalen Politik begonnen, seinen Rückzug von der US-Börse vorzubereiten. Dies hatte zuletzt nicht nur die Aktien von Didi abstürzen lassen, sondern auch die in New York gelisteten Anteilsscheine von Alibaba unter Druck gesetzt – der Amazon-Konkurrent ist die wichtigste Beteiligung der Softbank.

Einst wichtigste Beteiligung

Vor 20 Jahren investierte Son in den damals noch unbekannten Onlinehändler. Das weltweite Wachstum von Alibaba machte auch die Softbank groß. Bis vor wenigen Monaten war Alibaba damit noch Softbanks wichtigster Besitz. Doch die Angriffe der chinesischen Regierung auf den Onlineriesen sorgten für Kurs-Turbulenzen bei Alibaba und rissen die Softbank mit.

Zur Erinnerung: Im April erhielt Alibaba eine Rekord-Geldstrafe wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht. Im Vorjahr musste der Konzern zudem auf Anordnung der Behörden den Börsengang seiner Fintech-Tochter Ant Group absagen.

Die Softbank ist an vielen Techunternehmen aus China beteiligt und bekommt die Kursrutsche dieser Unternehmen nun deutlich zu spüren. Seit Jahresbeginn hat die Softbank an der Börse rund 40 Prozent an Wert verloren. Ein Verlust in der Höhe von umgerechnet fast neun Milliarden Euro beim das Geschäft dominierenden Vision Fund brockte Softbank im abgelaufenen Quartal einen Fehlbetrag von 397 Milliarden Yen (3,03 Milliarden Euro) ein. Auch der chinesische Onlinehändler Coupang büßte im abgelaufenen Quartal rund ein Drittel an Wert ein – was sich auf die Performance von Softbank niederschlug.

Hoffnungsschimmer

Mit einem Aktienrückkaufprogramm will Softbank-Chef Son die Talfahrt stoppen. Rund 15 Prozent der eigenen Papiere will er zurückkaufen und dafür 7,6 Milliarden Euro ausgeben. Panik lässt Son (noch) keine aufkommen. Es habe immer wieder Investoren gegeben, die den Anteil an chinesischen Beteiligungen als zu hoch empfunden hätten. Jetzt sei dieser durch die Rückschläge gesunken. Außerdem schöpft Son Hoffnung in Indien. Dort stünden mit dem Fahrtendienst Ola oder dem Logistiker Delhivery spannende Börsengänge an. (bpf, 7.12.2021)