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Youtube hat innerhalb eines halben Jahres 2,2 Millionen Videos auf seiner Plattform zu Unrecht als Urheberrechtsverletzungen eingestuft. Später wurden diese Einstufungen zurückgenommen, legt der Konzern in einem Bericht offen. Konkret geht es um den Zeitraum Jänner bis Juni. Es ist das erste Mal, dass sich Youtube in puncto Urheberrecht transparent zeigt.

Insgesamt wurden in dem Zeitraum 729 Millionen potenzielle Copyright-Verletzungen festgestellt, berichtet die Plattform. Damit war ein Prozent problematisch. 99 Prozent der Verletzungen hat Youtube durch seinen eigenen Uploadfilter Content ID erkannt. In der Vergangenheit ärgerten sich Videoschaffende immer wieder über aggressive und unrechtmäßige Entfernungen ihrer Beiträge, die dazu führen können, dass die Einnahmen sinken.

Verpflichtende Filter

Durch Copyright-Ansprüche könnte etwa ein Video komplett gesperrt, der Ton abgedreht oder die Werbeeinahmen verwehrt werden. Bei Streitigkeiten, ob es sich tatsächlich um eine Urheberrechtsverletzung handelt, hat der Konzern laut dem Bericht in 60 Prozent der Fälle im Sinn der Videoschaffenden agiert.

2022 werden derartige Uploadfilter für alle Social-Media-Plattformen verpflichtend. So sieht es ein EU-Gesetz vor, dass Österreich bis dahin adaptieren möchte. Vorgesehen ist eine Bagatellgrenze, bei Beiträgen unter 15 Sekunden müssen die Ausschnitte nicht automatisch geprüft werden. (red, 7.12.2021)