Die Covid-Impfung scheint auch im E-Impfpass auf. Abmelden kann man sich von dem Service nicht.

Foto: APA/HANS PUNZ

Wien – Nach Aufrufen von Impfgegnern haben sich in den vergangenen fünf Wochen rund 13.000 Menschen in Österreich von der Elektronischen Gesundheitsakte (Elga) abgemeldet. Diese Zahl gab der Dachverband der Sozialversicherungsträger am Dienstag bekannt. Sowohl Elga-Geschäftsführer Franz Leisch als auch der Co-Vorsitzende des Dachverbands, Peter Lehner, stellten aber klar, dass mit einer Elga-Abmeldung keine Abmeldung vom E-Impfpass erfolgt.

In den vergangenen Wochen ist in verschiedenen Social-Media-Gruppen von Impfgegnern zu einem Ausstieg aus Elga aufgerufen worden. Impfskeptiker wollten so offenbar die bevorstehende Impfpflicht umgehen.

Tatsächlich haben sich nach Daten des Dachverbands zuletzt rund 13.000 Personen von Elga abgemeldet. Am 1. November waren noch 257.000 Abmeldungen registriert worden, mit Stand Montag waren es 270.000. Bemerkenswert ist dabei, dass diese Zahl immer noch geringer ist als vor einem Jahr: Am 1. Dezember 2020 lag die Zahl der Abmeldungen bei 297.000. Im Lauf des Jahres hatten sich dann rund 40.000 Menschen wiederangemeldet – wohl auch wegen der Gratistests in Apotheken, für die die automatische Elga-Registrierung erforderlich war. Die in Medien genannte Zahl von 40.000 Abmeldung erklärt man im Dachverband damit, dass so viele Formulare heruntergeladen worden seien; aber nicht alle hätten sich dann auch tatsächlich abgemeldet.

Kein Opt-out für E-Impfpass

Für Lehner ist die Abmeldung "in vielerlei Hinsicht bedenklich und zeigt, wie dringend eine Entemotionalisierung und Versachlichung der Diskussion sowie eine Aufklärung in der Impfthematik nötig ist". Und der Co-Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger stellte klar: "Mit einer Elga-Abmeldung erfolgt keine Abmeldung vom E-Impfpass. Es gibt kein Opt-out für den E-Impfpass." Leisch führte zudem die sich durch eine Abmeldung ergebenden Nachteile an: "Wenn man sich bei Elga abmeldet, verliert man die Vorteile zur Patientensicherheit und Komfort. Etwa die telefonischen Verschreibungen durch die Ärzte oder dass Mediziner auf Rohbefunde zugreifen können. Den Impfpass behält man aber weiter", betonte der Elga-Geschäftsführer im ORF.

Lehner betonte, dass der E-Impfpass ein essenzieller Baustein in der Pandemiebekämpfung sei. "Wir kennen in Echtzeit die Durchimpfungsraten für Altersgruppen und auf Bezirksebene. So können gezielt Zielgruppen angesprochen werden." (APA, 7.12.2021)