Vergangene Woche wurde im Palais Coburg in der Wiener Innenstadt mit dem Iran verhandelt.

Foto: AFP / JOE KLAMAR

Teheran/Paris/Wien – Die Gespräche über eine Beschränkung des iranischen Atomprogramms werden am Donnerstag in Wien fortgesetzt. Das teilte die EU, welche die Verhandlungen koordiniert, am Mittwoch mit. Die Beratungen der Spitzendiplomaten waren Ende vergangener Woche für Konsultationen in den jeweiligen Hauptstädten unterbrochen worden. Die inzwischen siebente Runde der Gespräche stand bisher unter einem schlechten Stern.

Verhandler aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich waren enttäuscht, dass sich der Iran nicht mehr an zuvor ausgehandelte Kompromisse halten wolle. Auch die USA zeigten sich nach den Gesprächen ernüchtert. Teheran seinerseits gab sich trotz des holprigen Starts zuversichtlich, dass eine Einigung erreichbar sei.

Abkommen und Sanktionen

Bei den Verhandlungen geht es darum, das iranische Atomprogramm wieder einzuschränken und US-Sanktionen gegen die Islamische Republik aufzuheben.

Das Atomabkommen aus dem Jahr 2015 soll Teheran am Bau von Atomwaffen hindern. Es verpflichtet den Iran dazu, seine Kapazitäten für die Urananreicherung einzuschränken und regelmäßige Inspektionen seiner Atomanlagen zuzulassen. Im Gegenzug wurden internationale Sanktionen aufgehoben. 2018 stiegen die USA unter Präsident Donald Trump aus dem Abkommen aus und verhängten erneut massive Sanktionen gegen den Iran.

Danach zog sich Teheran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück. Der jetzige US-Präsident Joe Biden hat grundsätzlich Bereitschaft für eine Neuauflage des Abkommens signalisiert. Eine neue Verhandlungsrunde nach monatelanger Pause in Wien war am Freitag nach fünf Tagen zu Ende gegangen.

Der Iran hatte seine Bereitschaft zur Fortsetzung der Gespräche auf der Grundlage eigener Vorschläge bekräftigt. Diese seien "voll verhandelbar", hatte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Saeed Khatibzadeh, gesagt. Besonders Frankreich hatte diese Vorschläge jedoch entschieden abgelehnt: Sie seien "keine vernünftige Basis". (APA, 8.12.2021)